(ots) - "Ich bin dankbar für zehn Jahre beim Beethovenfest
Bonn- und für die unglaublichen künstlerischen Erlebnisse, die hier
möglich wurden. Aber es ist wichtig, zu einem Zeitpunkt zu gehen, wo
man Schmerz empfindet", beschreibt Ilona Schmiel ihre Empfindung am
Eröffnungstag des Beethovenfestes Bonn 2013. Seit 2004 war Schmiel
Intendantin und Geschäftsführerin des internationalen Festivals in
Beethovens Geburtsstadt, 2014 wechselt sie als Intendantin zur
Tonhalle Gesellschaft nach Zürich.
Das Beethovenfest Bonn 2013 steht unter dem Motto "Verwandlungen".
Wandel ist das Wesenselement der Musik, der menschlichen Existenz und
jeder Kunst, die Momentaufnahmen als "Verwandlung" des Vergangenen
festhält. Deshalb spiegelt das Motto sich einerseits in
Wandlungsprozessen von Werken und in musikalischen Formen wie
Variationen, Arrangements, Adaptionen wider sowie in Fragen der
Inszenierung. Andererseits bringen Künstler traditionelle Wurzeln in
neue Konzertprogramme ein, und Komponisten entwickeln durch Beethoven
geprägte Gattungstraditionen weiter. Darüber hinaus stellt das
Beethovenfest Bonn 2013 zwei Regionen vor, die sich im
gesellschaftlich-kulturellen Wandel befinden: Zu den Konzerten des
Istanbul University State Conservatory Symphony Orchestra sowie des
Ural Philharmonic Orchestra aus Ekaterinburg bietet das Festival
jeweils ein umfangreiches Rahmenprogramm an, das die Entwicklung der
Region thematisiert.
"Orchestras in residence"
Klangkörper wie das Pittsburgh Symphony Orchestra mit Manfred
Honeck, Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen mit Kent Nagano und
Paavo Järvi, das NDR Sinfonieorchester mit Thomas Hengelbrock, die
Bamberger Symphoniker mit Jonathan Nott und The Academy of St Martin
in the Fields mit Julia Fischer und Sir Neville Marriner präsentieren
jeweils in "Residencies" ihre eigene Position im Wandel der Tradition
in Bonn.
Die Deutsche Kammerphilharmonie feiert beim Beethovenfest gleich
zwei Premieren: Erstmals arbeitet sie mit Kent Nagano zusammen, der
das Eröffnungskonzert dirigiert, und erstmals erarbeitet sie mit
Paavo Järvi Beethovens "Fidelio". Die beiden halb-szenischen
Aufführungen in der Beethovenhalle gestaltet ein herausragendes
Sängerensemble bestehend aus Burkhard Fritz (Florestan), Emily Magee
(Leonore), Detlef Roth (Don Fernando), Evgenij Nikitin (Don Pizarro),
Dmitri Ivashchenko (Rocco), Mojca Erdmann (Marzelline) und Julian
Prégardien (Jaquino), es singt der Deutsche Kammerchor. Ulrich Tukur
übernimmt die Rolle des Rezitators, der aus Sicht des gealterten
Kerkermeisters Rocco erzählt.
Weitere Orchester, die beim Beethovenfest Bonn 2013 gastieren,
sind das London Symphony Orchestra mit Daniel Harding, die Sinfonia
Varsovia mit Krzysztof Penderecki, das L'Orfeo Barockorchester mit
Michi Gaigg, das Ural Philharmonic Orchestra mit Dmitry Liss, das
World Doctors Orchestra mit Stefan Willich, das German Women's Jazz
Orchestra mit Angelika Niescier, das Beethoven Orchester Bonn mit
Christian Lindberg, die Klassische Philharmonie Bonn mit Heribert
Beissel sowie das Ensemble musikFabrik und das Ensemble Modern.
"Solisten und Quartette"
Hélène Grimaud, Martin Grubinger, Yuja Wang, Cameron Carpenter,
Jörg Widmann, Rudolf Buchbinder, Emily Magee, Christine Schäfer,
Sabine Meyer, Christian Tetzlaff, David Fray, Jan Vogler, Marlis
Petersen, Eric Schneider, François-Frédéric Guy, Boris Berezowsky,
Stefan Mickisch und Igudesman & Joo sind nur einige der Solisten, die
beim Beethovenfest Bonn 2013 auftreten. Das Minguet Quartett, Delian
Quartett und Cuarteto Casals beschäftigen sich mit Franz Kafkas »Die
Verwandlung« und musikalischen Metamorphosen.
"Artists in residence"
"Artists in residence" beim Beethovenfest Bonn 2013 sind Patricia
Kopatchinskaja, András Schiff und das Borodin Quartet. Schiff
vollendet seinen beim Beethovenfest Bonn 2012 begonnenen
Beethoven-Klaviersonaten-Zyklus mit vier Recitals. Der
Beethoven-Streichquartett-Zyklus des Borodin Quartets erstreckt sich
über drei Jahre von 2012 bis 2014. Wie schon im vergangenen Jahr
stellt das Quartett an vier Abenden Streichquartette von Beethoven
den wichtigsten russischen Werken für diese Besetzung gegenüber.
Kopatchinskaja gibt drei Konzerte: eines mit den Bamberger
Symphonikern als Solistin in Beethovens Violinkonzert, eines mit
ihrer Familie, in dem sie Musik aus dem Kontext der moldawischen
Heimat spielt, und eines als Mitglied des »quartet-lab«, das sie
gemeinsam mit dem Geiger Pekka Kuusisto, der Bratscherin Lilli
Maijala und dem Cellisten Pieter Wispelwey bildet.
Traditionals
Wie Kopatchinskaja und Kuusisto bringen viele Künstler ihre
traditionellen Wurzeln in ihre Darbietungen und in neue Musikformen
ein. Zu den Musikern, deren Umgang mit Traditionen und Wandel im
Laufe der Jahrhunderte das Beethovenfest beleuchtet, gehören neben
Pekka Kuusisto CaitrÃona O'Leary, Ragnhild Hemsing und Dorothee
Oberlinger.
Zeitgenössisches
Den Kompositionsauftrag hat die Deutsche Welle zum Orchestercampus
mit dem Istanbul University State Conservatory Symphony Orchestra in
diesem Jahr an die junge türkische Komponistin Zeynep Gedizlioglu
vergeben. Gemeinsam mit dem Institut Français Bonn hat das
Beethovenfest neue Werke bei Johannes Motschmann und David Chaillou
beauftragt, die François-Frédéric Guy in Bonn uraufführt. Zum
40-jährigen Jubiläum der Ernst von Siemens Musikstiftung veranstaltet
das Beethovenfest gemeinsam mit der Bundeskunsthalle und in
Kooperation mit der Stiftung ein Konzert mit Werken von Wolfgang
Rihm, György Kurtág und Friedrich Cerha, die alle mit dem "Nobelpreis
der Musik" ausgezeichnet wurden.
Mit Fragen der Inszenierung setzt sich das Ensemble musikFabrik in
Rebecca Saunders' "Chroma" auseinander.
Beim Beethovenfest Bonn 2013 findet die erste deutsche
Neuinszenierung von George Benjamins "Written on Skin" statt. Bonns
Generalintendant Bernhard Helmich hat Alexandra Szemerédy und
Magdolna Parditka die Regie übertragen. Hendrik Vestmann dirigiert
das Beethoven Orchester Bonn.
Jubiläen
Wagners Musik erklingt anlässlich seines 200. Geburtstages
arrangiert und im Original. Mit der Aufführung von Werken Benjamin
Brittens und Witold Lutoslawskis gedenkt das Beethovenfest der 100.
Geburtstage der Komponisten. Krzysztof Penderecki gratuliert das
Beethovenfest zum 80. Geburtstag mit der Aufführung seines
Klavierkonzertes "Resurrection", in dem sein langjähriger Freund
Rudolf Buchbinder den Solopart übernimmt. Penderecki selbst dirigiert
die Sinfonia Varsovia.
Zahlen und Fakten
Beim Beethovenfest Bonn 2013 unter der Schirmherrschaft von
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sind 51.000
Eintrittskarten für 67 Veranstaltungen im Hauptprogramm in 29
Spielstätten in Bonn und Umgebung im Verkauf. Neue Spielstätten sind
die Klosterkirche Hennef, die Brotfabrik und der Kunst!Rasen.
Ermöglicht wird dies durch die Zuwendung der Bundesstadt Bonn und
des Rhein-Sieg-Kreises sowie durch die projektbezogene Förderung des
Landes Nordrhein-Westfalen und des Auswärtigen Amtes. Diese machen
34,8 Prozent des Gesamtetats des Beethovenfestes Bonn 2013 von 5,1
Millionen Euro aus. Die restlichen Mittel werden durch die
Gesellschaft der Internationalen Beethovenfeste Bonn gGmbH von
Sponsoren und Stiftungen sowie durch Spenden, den Verkauf von
Eintrittskarten und Medienverwertung eingeworben. Die Hauptsponsoren
Deutsche Post DHL, Deutsche Telekom, Sparkasse KölnBonn und Deutsche
Welle sowie eine große Anzahl von Eventsponsoren und Stiftungen
fördern das Beethovenfest Bonn. Darüber hinaus pflegt das Festival
Medienpartnerschaften mit dem Bonner General-Anzeiger, dem
Westdeutschen Rundfunk, Deutschlandfunk / Deutschlandradio Kultur und
der Deutschen Welle. Das Beethovenfest Bonn ist Kulturpartner von WDR
3. Ãœber die Deutsche Welle sind Konzerte weltweit im Radio und als
Podcast zu hören. Das Beethovenfest Bonn ist im Web 2.0. auf
Facebook, Google+, Twitter, Vimeo, YouTube und Flickr präsent.
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Silke Neubarth
Pressereferentin
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