(ots) - Wie, wie schnell und wie weit kann, und soll die
globale Wirtschaft wachsen? Wer profitiert, und wer bleibt auf der
Strecke? Wie trocknet man Steueroasen aus? Und was geschieht, wenn
die euro-amerikanische Niedrigzinspolitik endet? Die Teilnehmer des
G20-Gipfels hätten weiß Gott viele existenzielle Fragen zu beraten,
Fragen, die für Milliarden Menschen Armut oder Wohlstand, Leben oder
Tod bedeuten. Doch es gibt Wichtigeres: Syrien. Man könnte dies
gutheißen, bemühten sich die Staatschefs gemeinsam, die Krise zu
beenden. Doch sie debattieren nur darum, ob und wie Baschar al-Assad
für den Einsatz von Chemiewaffen bestraft werden soll. Sie beraten
ein Zeichen, ein mehr oder weniger gewaltiges Symbol. Das große Ganze
haben die Mächtigsten der Welt gar nicht im Blick. Obama und Putin
spielen dazu "Wie Du mir, so ich Dir" und opfern die Diplomatie auf
dem Altar verletzter Eitelkeiten. Ins Fäustchen lacht sich derweil
China, das sich weltwirtschaftlich wie ein Riesenkraken ausbreitet.
Es kaschiert seine Blockadehaltung im Sicherheitsrat, indem es beim
Gipfel mit erhobenem Zeigefinger den Good Guy gibt, der die
Streithähne zur Besinnung auf die originären Wirtschaftsthemen ruft.
Dabei müsste China wegen seiner egoistischen Expansionspolitik in der
Dritten Welt, nach der es im großen Stil Land kauft, Ressourcen
ausbeutet und korrupte Herrscher und deren Apparate subventioniert,
selbst ein Gipfelthema sein. Das G20-Treffen läuft also Gefahr, heute
nicht nur als Farce zu enden. Er könnte sogar den Beginn einer
diplomatischen Eiszeit und eines Nahostkrieges markieren.
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