(ots) - Der Minister, das Eis und der Wind
So kann man sich täuschen. 2004 verkündete der damalige
Bundesumweltminister Jürgen Trittin, die Energiewende koste die
Bürger im Monat nicht mehr als eine Kugel Eis. Davon kann heute keine
Rede mehr sein. Denn die Umlagekosten sind rasant gestiegen: auf den
Wert von zwei bis drei Familienbechern Eis, um im Bild zu bleiben.
Kurzum: Die Kosten sind aus dem Ruder gelaufen. Und es ist
parteiübergreifend allen klar, dass eine Reform erforderlich ist, um
die Verbraucher nicht zu überfordern. Guter Rat tut not.
Doch leider dürfte auch der Vorschlag der Monopol-Kommission
nichts am aktuellen Dilemma ändern. Denn es gilt Bestandsschutz für
die bereits installierten Biogas-, Windkraft- und Solaranlagen. Und
das heißt: Die auf jährlich 20 Milliarden Euro gestiegenen
Ökostromumlagen müssen noch über viele Jahre hinweg gezahlt werden.
Eine Reduzierung der Förderung mithilfe des nun wieder in die
Diskussion gebrachten Quotenmodells würde sich mithin wohl nur
langfristig kostensenkend auswirken - besser als nichts, aber kein
großer Wurf.
Größtes Manko des Vorschlags ist freilich die mangelnde politische
Unterstützung. Nur die FDP ist für das 2011 schon einmal propagierte
Quotenmodell.
Andere Parteien warnen indessen zu Recht vor Risiken und
Nebenwirkungen. So könnte es aus Kostengründen zum verstärkten Bau
von Windparks an Land kommen - und damit zu heftigen regionalen
Protesten.
Uwe Westdörp
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207