(ots) - Linke: Crashkurs-Fahrdienstleiter sind
Sicherheitsrisiko
Nach Mainzer Chaos setzt Bahn für Stellwerkspersonal verstärkt auf
Express-Ausbildung
Osnabrück.- Per Crashkurs zum Fahrdienstleiter bei der Deutschen
Bahn: Die Linke hält dies unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit für
"nicht akzeptabel". In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Freitag) sagte die verkehrspolitische Sprecherin der
Linkspartei im Bundestag, Sabine Leidig, die verstärkte
Express-Ausbildung von Quereinsteigern zu Stellwerkspersonal belege
zudem eine verfehlte Personalpolitik. Leidig warf Bahnchef Rüdiger
Grube vor, "sehenden Auges neue Mainzer Verhältnisse" anzusteuern.
Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf Angaben des
DB-Konzerns berichtet, sollen in diesem Jahr mehr als 600
Fahrdienstleiter mit einer sogenannten Funktionsausbildung
eingestellt werden. Diese richtet sich speziell an berufliche
Quereinsteiger und ist deutlich kürzer als die dreijährige Ausbildung
zum Fahrdienstleiter, die laut DB in diesem Jahr 184 Auszubildende
abschließen. Die Zahl des Stellwerkspersonals mit verkürzter
Ausbildung steigt dadurch stark, schreibt das Blatt: Von 2006 bis
2012 kamen insgesamt annähernd 900 Fahrdienstleiter per Crashkurs in
die Stellwerke. Bis Jahresende nun weitere 600.
Mangels Fahrdienstleitern im Stellwerk Mainz war der Hauptbahnhof
der Stadt in Rheinland-Pfalz tagelang nur eingeschränkt oder gar
nicht per Bahn zu erreichen. Konzernchef Grube hatte daraufhin
angekündigt, 600 neue Fahrdienstleiter kurzfristig einstellen zu
wollen. Die Bundestagsabgeordnete Leidig hält das für eine "völlig
unzureichende Maßnahme" und fordert 1000 neue Mitarbeiter für die
Stellwerke.
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