(ots) - In Deutschland waren die Arbeitskosten je
geleistete Arbeitsstunde im zweiten Quartal 2013 kalenderbereinigt um
1,8 % höher als im zweiten Quartal 2012. Wie das Statistische
Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war dies der niedrigste Anstieg
seit dem vierten Quartal 2010. Diese niedrige Veränderungsrate hängt
nicht nur von der aktuellen Arbeitskostenentwicklung ab, sondern ist
auch durch Sondereffekte im Bezugszeitraum, dem zweiten Quartal 2012,
beeinflusst (Basiseffekt). Damals waren die Arbeitskosten im
Vergleich zum Vorquartal, also dem ersten Quartal 2012, mit + 1,8 %
sehr stark gestiegen. Im zweiten Quartal 2013 blieben die
Arbeitskosten jedoch im Vergleich zum Vorquartal saison- und
kalenderbereinigt unverändert.
Die Arbeitskosten setzen sich aus den Bruttoverdiensten und den
Lohnnebenkosten zusammen. Die Kosten für Bruttoverdienste erhöhten
sich im zweiten Quartal 2013 im Vergleich zum zweiten Quartal 2012 um
2,0 %, die Lohnnebenkosten um 1,4 %.
Für das erste Quartal 2013 liegen von 25 der 28 Mitgliedstaaten
der Europäischen Union Veränderungsraten der Arbeitskosten im
Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich vor. Nach diesen
Ergebnissen verteuerte sich in Deutschland eine Stunde Arbeit im
Vergleich zum Vorjahresquartal kalenderbereinigt um 3,7 %. In der
gesamten EU war der durchschnittliche Anstieg der Arbeitskosten in
diesem Zeitraum mit 1,9 % nur etwa halb so hoch. Die höchsten
Wachstumsraten innerhalb der EU wiesen Rumänien (+ 8,6 %), Estland (+
7,5 %) und die Tschechische Republik (+ 6,1 %) auf. In Slowenien (-
3,8 %), Spanien (- 0,7 %), Zypern (- 0,5 %) sowie Portugal (- 0,3 %)
sanken die Arbeitskosten. Für Griechenland lagen noch keine Angaben
vor. In Frankreich sanken die Lohnnebenkosten deutlich. Folglich lag
die Veränderungsrate für die gesamten Arbeitskosten je geleistete
Arbeitsstunde in Frankreich mit + 0,1 % deutlich unter dem
vergleichbaren Wert in Deutschland.
Die Veränderungsraten der Arbeitskosten von Staaten außerhalb des
Euro-Währungsgebiets sind in der jeweiligen Landeswährung gemessen
und daher nicht währungsbereinigt.
Methodische Hinweise
Den Veränderungsraten der Arbeitskosten liegen die Ergebnisse des
Arbeitskostenindex zugrunde. Dieser misst die Veränderung der
Arbeitskosten und unterteilt sie zusätzlich in die beiden
Bestandteile Bruttoverdienste und Lohnnebenkosten. Bei allen drei
Indizes werden den Kosten des Arbeitgebers die tatsächlich
geleisteten Arbeitsstunden der Arbeitnehmer gegenübergestellt.
Revisionen in den Datenquellen, die für die Berechnung des
Arbeitskostenindex genutzt werden, führten zu Anpassungen des
Arbeitskostenindex ab dem ersten Quartal 2009. Das kalenderbereinigte
Wachstum der Arbeitskosten ist beispielsweise für das erste Quartal
2013 im Vergleich zum Vorjahresquartal von + 3,9 % auf + 3,7 %
gesunken.
Zu den Arbeitskostenindizes nach Wirtschaftszweigen können
detaillierte Daten und Zeitreihen über die Tabelle 62421-0001 in der
Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Daten für den europäischen Vergleich stellt der Europäische
Datenservice (EDS) unter www.eds-destatis.de zur Verfügung.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Ralf Droßard, Telefon: (0611) 75-4236, www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse(at)destatis.de