(ots) - Know-how statt Masse
Die Ausfuhr tierischer Produkte über die Grenzen der EU hinaus
birgt besondere Unwägbarkeiten. Eine Landwirtschaft und
Nahrungsmittelindustrie, die für den Export in politisch schwer
berechenbare Schwellen- und Entwicklungsländer ihre Kapazitäten so
stark ausbaut wie die niedersächsische, setzt sich fragwürdigen
Risiken aus.
Wie heikel es sein kann, etwa auf die russische Karte zu setzen,
erlebte der Fleischverarbeiter Gausepohl. Der Schlachtbetrieb an
seinem Standort Dissen im Osnabrücker Land kam wegen eines
wahrscheinlich politisch motivierten russischen Importstopps für Rind
praktisch zum Erliegen. Auch das hungrige China gilt wegen schärferer
Auflagen als zunehmend schwierig. Mit im Risiko sind stets die
heimischen Landwirte, die den Verarbeitern die Tiere liefern.
Ja, die globale Landwirtschaft muss immer mehr Menschen ernähren,
und Deutschland muss seinen Beitrag dazu leisten. Aber nicht als
Lieferant von Rohnahrungsmitteln in Massen zu Niedrigpreisen.
Deutschland ist als Exportnation so erfolgreich, weil es
Spitzentechnologie und Innovationen liefert. Im Agrarsektor zeigen
international starke niedersächsische Landtechnikhersteller wie
Grimme und Amazone, worauf es ankommt. Nachhaltig ist es,
bevölkerungsreiche Länder mit Technologie und Know-how in die Lage zu
versetzen, ihren Bedarf an Grundnahrungsmitteln so weit wie möglich
selbst zu decken.
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