(ots) -
"NSA kann Verschlüsselung im Internet mitlesen". Kaum eine Woche
vergeht ohne weitere Enthüllung durch den ehemaligen NSA-Mitarbeiter
und Whistleblower Edward Snowden. Spätestens seit bekannt wurde, dass
der US-amerikanische Geheimdienst NSA weltweit Zugang zum Telefon-
und Internetverkehr hat, scheint es vorbei mit dem unbefangenen
Surfen im Internet. Für die "ZDFzoom"-Dokumentation "World Wide War",
die am Mittwoch, 11. September 2013, 22.45 Uhr, im ZDF zu sehen ist,
schauen die Autoren Elmar Theveßen, Thomas Reichart, Johannes Hano
und Heike Slansky unter die Oberfläche der nach außen so schicken,
strahlenden Internetwelt.
"Wir sagen Ihnen nicht alles, was wir machen oder wie wir es
machen - aber jetzt wissen Sie es." Das waren die Worte des Chefs des
US-Geheimdienstes NSA, Keith Alexander, an die deutsche
Öffentlichkeit Mitte Juli dieses Jahres. Zu diesem Zeitpunkt war seit
etwa sechs Wochen durch Edward Snowden bekannt, dass die NSA weltweit
Telefone und Internetverbindungen überwacht.
"ZDFzoom" zeigt, wie einfach es ist, übers Netz in technische
Anlagen einzudringen, wie mit Hinweis auf die Terrorabwehr das Post-
und Fernmeldegeheimnis verletzt wird und wie private Räume immer
öffentlicher werden. Und es scheint, als seien die Ausforschungen,
die bisher bekannt wurden, nur die Spitze eines Eisberges. Längst
gibt es einen erbitterten Kampf darum, wie man den Zugriff auf
Informationen sichert, aber auch Wissen und Technologien abschöpft.
Dieser Krieg befeuert eine neue Cyber-Rüstungsindustrie, die teure
Computerprogramme zum Schutz vor Angriffen und gleichzeitig auch für
eigene Angriffe entwickelt. Alle bisherigen Schutzmechanismen -
Datenschutzrichtlinien, internationale Konventionen oder gegenseitige
Freundschaftsschwüre - sind meist nur Kosmetik.
Der ehemalige NSA- und CIA-Chef Michael Hayden sieht die Welt
bereits im Cyberkrieg: "Es geht schon darum, Systeme zu stören; und
die nächste Stufe ist, etwas zu zerstören, also Computersysteme zu
übernehmen, nicht um sie lahmzulegen, sondern um mit ihnen kritische
Infrastruktur zu zerstören." Der Vordenker der chinesischen
Cyberkriegs-Strategie, Wang Xiadong, droht den USA: "Das Land, das
den Cyberkrieg verliert, würde vollständig erobert. Es gäbe keine
vertraulichen Informationen mehr, keine Militär-, Finanz- oder
Wirtschaftsgeheimisse. Der Sieger weiß alles, was du vorhast. Wir
werden nicht zulassen, dass es nur noch eine dominierende Nation in
der Welt gibt, die der Menschheit ihre Regeln aufzwingt und außer
Kontrolle gerät."
Der NSA-Ãœberwachungsapparat ist Symptom eines weltweiten Kampfes
um die Daten, bei dem es vor alles um eins geht: die Vormachtstellung
in der Welt.
www.zoom.zdf.de
http://twitter.com/ZDF
Fotos sind erhältlich über die ZDF-Pressestelle, Telefon: 06131 -
70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/zdfzoom
Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: +49-6131-70-12121
Telefon: +49-6131-70-12120