(ots) - Ein erster Schritt
Die Globalisierung macht auch vor der Tier- und Pflanzenwelt nicht
halt. Weltweit werden Arten, absichtlich und unabsichtlich, in fremde
Länder verschleppt. Dort können sie zur Bedrohung für Ökosysteme
werden. Gut, dass die EU nun die Initiative ergreift. Biologen haben
in der Vergangenheit das Fehlen eines Konzeptes zur Prävention
beklagt. Der EU-Plan, die Einfuhr der 50 gefährlichsten Arten zu
verbieten, ist ein erster Schritt in diese Richtung. Auch muss in
einem grenzenlosen Europa die länderübergreifende Zusammenarbeit bei
der Bekämpfung von Eindringlingen verbessert werden.
Unverständlich ist allerdings, warum die EU so lange brauchte, um
aktiv zu werden. Denn die zunehmenden weltweiten Transportströme
haben nur ein Problem verschärft, das es seit Langem gibt. Schon vor
140 Jahren etwa wurden Kaninchen in Australien eingeschleppt. Sie
vermehrten sich wie, nun, Karnickel, und fraßen bald die Weideflächen
kahl. Die Australier setzten schließlich ein Virus zur Eindämmung der
Population ein.
So dramatisch ist die Situation in Europa zum Glück nicht. Doch
auch hier sorgt etwa die Biberratte für Schäden in der
Landwirtschaft. In solchen Fällen lässt sich nur mit Jagd
gegensteuern. Die Präventionspolitik sollte außerdem ausgebaut
werden. Klar ist aber auch: Tiere und Pflanzen werden immer irgendwo
Schlupflöcher finden und sich ausbreiten.
Manuel Glasfort
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