(ots) - Der Trend zur Individualisierung erfasst zunehmend
auch die Versicherungsbranche. Applikationen (Apps) für Smartphones
und Tablet-PCs versprechen Spielerei und Nutzen für den Anwender.
Doch drei von zehn Versicherern stellen ihren Kunden und Vermittlern
noch immer keine mobilen Angebote zur Verfügung. Viele andere sehen
sie oft noch als reines Marketing an und verschenken so Potenzial.
Das ergibt eine aktuelle Markteinschätzung von Steria Mummert
Consulting.
Das Jahr 2013 scheint wettertechnisch extrem: Rekordwinter,
Flutkatastrophe, wechselhafter Sommer mit Hitze und Hagel. Schnee,
Wasser, Sturm und Blitze sorgten für teilweise immense Schäden bei
Versicherungsnehmern. Manche davon wären vermeidbar gewesen, wenn
Kunden ihre Autos vor dem Tennisball-Hagel in die Garage gefahren
oder die Gartenmöbel vor dem Sturm ins Haus gebracht hätten.
Versicherer versuchen mit Unwetter-Apps rechtzeitig vor dem
Naturereignis eine Warnung auf die Smartphones und Tablet-PCs ihrer
Kunden zu bringen.
"Doch die Lösungen sind vor allem in den Bereich der
Marketing-Apps einzuordnen", sagt Lars Matzen, Versicherungs- Experte
von Steria Mummert Consulting. "Mehrwertstiftender wäre die mobile
Strategie, wenn die App mit dem Produkt verknüpft wäre."
Beispielsweise könnte die App dem Versicherungskunden nicht nur
mitteilen, dass ein Unwetter aufzieht, sondern auch eine konkrete
Handlungsempfehlung geben. Wenn Hagel droht, empfiehlt die App, das
Auto in die Garage zu fahren. Bei Sturm müssen die Gartenmöbel in den
Schuppen. Dadurch schützt der Kunde sein Gut und verhindert Schäden -
für sich und das Versicherungsunternehmen. "Eine weiter gehende
Lösung könnte dem Kunden ermöglichen, per App zu bestätigen, dass er
seine Gartenmöbel reingestellt hat oder sein Auto in der Garage
parkt. Hierdurch könnte der Versicherer den Kunden durch eine
Rabattierung belohnen und für sich Risiken ausschließen", erklärt
Matzen.
Möglichkeiten wie diese sind nicht nur Marketinginstrumente, um am
mobilen Hype teilzunehmen. Die App stellt nicht nur Inhalte bereit,
die ohnehin auf der Internetseite vorhanden sind, und bietet einen
klaren Nutzen. Ein anderes, bereits in der Praxis erprobtes Beispiel
stellt eine App dar, die es Krankenversicherungs-Kunden ermöglicht,
Arztrechnungen abzufotografieren und an den Versicherer zu senden.
Dies spart Portokosten beim Kunden und Aufwände beim Unternehmen, dem
das Dokument gleich digital vorliegt.
Doch die Mehrheit der Versicherer ist noch nicht so weit und
befindet sich erst im Anfangsstadium. Eine Reifegradanalyse
bestehender Angebote im Finanzdienstleistungssektor ergab, dass alle
Banken bereits über Applikationen verfügen, im Versicherungssektor
jedoch drei von zehn Unternehmen noch keine mobilen Angebote für ihre
Kunden und Vermittler anbieten. "Die meisten Finanzdienstleister
haben mittlerweile die Chancen erkannt, die der Einsatz mobiler
Anwendungen mit sich bringt. Sie planen auch größere Investitionen in
mobile Anwendungen und Technologie, stehen aber vor der
Herausforderung einer sinnvollen Integration in die Kernprozesse des
Unternehmens. Es geht jetzt um die Frage des 'Wie' und nicht um das
'Ob'", so Mobility-Experte Lars Matzen.
Zum Beispiel stellen mobile Entwicklungen komplexe Anforderungen
an die IT eines Unternehmens. Die Entscheider stehen vor allem vor
Herausforderungen und Fragen in Bezug auf Integration, die geeigneten
Hardware und insbesondere das Thema Sicherheit. "Jede mobile
Anwendung und jedes mobile Gerät braucht eine neue Schnittstelle zu
jedem relevanten Kernsystem. Die Implementierung einer geeigneten
Vermittlungssoftware (Mobility-Middleware) kann eine chaotische
IT-Landschaft verhindern und ermöglicht eine sinnvolle Integration in
die Kernprozesse und Anwendungen", sagt Lars Matzen von Steria
Mummert Consulting.
Die Presseinformation finden Sie auch online auf unserer Website:
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