(ots) -
- Roland Berger-Studie zeigt: Im Zuge der positiven
gesamtwirtschaftlichen Aussichten des Golf-Kooperationsrats
(GKR) haben sich die Immobilienmärkte weitgehend stabilisiert
und zum Teil deutlich erholt
- Länder- und segmentspezifische Entwicklungs-möglichkeiten
bestehen in der gesamten Region, aber opportunistische Ansätze
funktionieren nicht mehr
- Wettbewerb zwischen Immobilienentwicklern verschärft sich:
Kundenbeziehungen werden professioneller, Bauland bleibt knapp
- Immobilienentwickler in den Golfstaaten sollten ihre Firmen- und
Portfoliostrategie überdenken, um sich im veränderten
Marktumfeld zu behaupten
Obwohl sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Ländern
des Golf-Kooperationsrats (GKR) wieder verbessern, bleiben die
Investoren bei neuen Immobilienprojekten zurückhaltend. Die
Entwicklungsmöglichkeiten müssen künftig sorgfältiger und unter
Beachtung der Erfahrung und Kompetenzen des Entwicklers ausgewählt
werden. "Erfolg und Misserfolg im Immobiliengeschäft hängen heute
davon ab, wie Immobilienentwickler mit den steigenden
Kundenansprüchen umgehen und wie sie auf den starken Wettbewerbsdruck
internationaler, kompetenter Anbieter reagieren. Doch auch der Zugang
zu Immobilienbanken spielt hier eine wesentliche Rolle", sagt Tobias
Plate, Partner von Roland Berger Strategy Consultants.
Chancen existieren, aber Geld verdienen wird schwieriger
Die GKR-Länder bieten immer noch gute Chancen für
Immobilienentwickler. Allerdings sollten sie diese Chancen gründlich
prüfen und selektiver arbeiten. Nur so können sie vermeiden, die
negativen Erfahrungen der letzten Krise nochmals zu erleben. Denn
damals hatten rein opportunistische Immobilienentwickler die
Oberhand. "Insgesamt verschärft sich die Wettbewerbslandschaft und
zwingt die Immobilienentwickler im Golf-Kooperationsrat, ihre
strategische Positionierung zu überdenken", erläutert Fabian Engels,
Immobilienexperte von Roland Berger im Nahen Osten.
Die Kunden sind anspruchsvoller geworden und ihre Erwartungen
gestiegen: Entwickler müssen daher ihre Fertigstellungszeiten, Kosten
und insbesondere Qualitätsstandards auf internationales Niveau heben.
Aus diesem Grund haben bereits viele lokale Unternehmen Allianzen mit
großen internationalen Anbietern geschlossen - ein klares Zeichen
dafür, dass internationale Firmen den Wettbewerbsdruck zusätzlich
erhöhen.
Schließlich wird der Zugang zu Immobilienbanken von wenigen
Institutionen kontrolliert. Deshalb sind die Immobilienpreise im
Golf-Kooperationsrat sehr hoch und machen bis zu 60 Prozent der
gesamten Entwicklungskosten aus. Das wiederum setzt die Gewinnspannen
in der Immobilienentwicklung und -ausführung unter Druck.
Opportunistische Entwicklungsansätze funktionieren nicht mehr
Unternehmen sollten daher die Entscheidung, Immobilien zu
entwickeln, mit aller Sorgfalt treffen. Denn die Zeiten, in denen
jede Investition in diesem Bereich erfolgreich war, sind endgültig
vorbei. Nicht nur die starke Präsenz internationaler
Immobilienentwickler und die steigenden Kundenanforderungen erhöhen
den Druck; auch die Öffnung der Märkte und die Lockerung der
Bestimmungen für ausländische Investoren und Dienstleister tragen
dazu bei.
Roland Berger-Partner Tobias Plate rät daher:
"Immobilienentwickler im Golf-Kooperationsrat sollten sich auf diesem
Markt deutlich positionieren und eine klare strategische Ausrichtung
haben, um in Zukunft erfolgreich zu sein." Immobiliengesellschaften
sollten daher auf wichtige Aspekte unter dem Gesichtspunkt der sich
ändernden Rahmenbedingungen achten. Dazu gehören geographische
Abgrenzung, Kundensegmente, Geschäftsmodell, Anlageintensität,
Kapital- und Investitionsanforderungen, Risikopotential und mögliches
Outsourcing von verschiedenen Funktionen.
Ganzheitliche Unternehmens- und Portfoliostrategie
Der langfristige Erfolg auf den Immobilienmärkten des
Golf-Kooperationsrats beruht verschiedenen Faktoren, die sich
gegenseitig bedingen. "Leider zeigt die Projekterfahrung, dass die
Strategien der Anbieter häufig nicht alle relevanten Aspekte
abdecken", sagt Fabian Engels. Firmen sollten daher ihre
Gesamtstrategie auf umsetzbare Einzelziele innerhalb des
Produktportfolios herunterbrechen.
Dabei sollte die Organisationsstruktur die angestrebte
Wertschöpfungskette widerspiegeln. Außerdem sollten Unternehmen die
richtige Wertschöpfungstiefe und -breite definieren und eine
effiziente und transparente Organisation mit hochqualifizierten
Mitarbeitern aufbauen. "Nur wenn sich Immobilienentwickler in den
Golf-Staaten auf diese Anforderungen einstellen, werden sie sich auf
diesem Markt langfristig behaupten", fasst Plate zusammen.
Die Studie können Sie kostenlos herunterladen unter:
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