PresseKat - Notaufnahmen werden zum Notfall

Notaufnahmen werden zum Notfall

ID: 944499

„ZNAs werden nicht mehr als zentrale Eintrittspforte in die klinische Versorgung betrachtet, sondern primĂ€r als „cashburner“. Diese EinschĂ€tzung ist jedoch falsch.“
Prof. Dr. med. Christian K. Lackner, Leiter der Healthcare Division bei Drees & Sommer

(firmenpresse) - „ZNAs werden nicht mehr als zentrale Eintrittspforte in die klinische Versorgung betrachtet, sondern primĂ€r als „cashburner“. Diese EinschĂ€tzung ist jedoch falsch.“
Prof. Dr. med. Christian K. Lackner, Leiter der Healthcare Division bei Drees & Sommer

Lackner sieht einige Herausforderungen auf die Kliniken zukommen. Baulich-funktional mĂŒssen sich Kliniken neu aufstellen, um sowohl dem Patientenbedarf als auch der Kostensituation gerecht werden zu können. Ein wichtiger Ansatzpunkt sind die Zentralen Notaufnahmen. Diese werden jedoch in ihrer wirtschaftlichen sowie funktionalen Bedeutung im Gesamtsystem Krankenhaus verkannt – statt in diese „Eingangspforte“ zu investieren wird fĂ€lschlicherweise der Rotstift angesetzt – mit fatalen Folgen fĂŒr die Patientensicherheit und wirtschaftlichen Situation. Ein Umdenken wird notwendig.

Derzeit verzeichnen wir zwei kritische Entwicklungen: Einerseits schwindet die Notfallversorgung des niedergelassenen/ambulanten Sektors flÀchendeckend und andererseits wenden sich klinische Einrichtungen von der Akutmedizin ab. Sie konzentrieren sich verstÀrkt auf die Elektivversorgung. Der Grund: Die Erlös-Situation sowie die bessere betriebswirtschaftliche SteuerungsfÀhigkeit der Elektivmedizin. Missachtet werden hierdurch jedoch die aktuelle Entwicklung und die Bedeutung der ZNAs.

ZNAs werden nicht mehr als zentrale Eintrittspforte (in die klinische Versorgung) betrachtet. Ihre strukturelle und medizinische Bedeutung wird verkannt. Investitionen werden vielerorts nicht getĂ€tigt, obwohl dies notwendig wĂ€re. Denn: Im Sinne des klinischen Risikomanagements sollte in den Beginn der Prozesskette investiert werden, um nachfolgende Fehlerketten zu vermeiden und einer möglichst zielfĂŒhrenden und damit letztlich auch ressourcenschonenden Akutversorgung den Weg zu bereiten. Im weiteren Prozessverlauf werden somit Ressourcen und Kosten eingespart sowie die Patientensicherheit und BehandlungsqualitĂ€t verbessert.





Funktionale und prozessuale Neustrukturierungen der ZNAs sind aufgrund der kĂŒnftigen Patientenentwicklung notwendig. Seit Jahren erleben wir eine kontinuierlich, inzwischen stark steigende Inanspruchnahme der ZNAs: Wo frĂŒher der (Haus-)Arzt kam, geht man heute ins Krankenhaus. Wir rechnen in den nĂ€chsten Jahren mit einer Verdoppelung der Fallzahlen in den ZNAs. Allerdings sind diese stark schwankungsanfĂ€llig, sodass beispielsweise mit Spitzenbelastungen vor allem in den Abendstunden, an Wochenenden und Wochenfeiertagen zu rechnen ist. Veraltete Strukturen und Prozesse können diesem Umstand nicht mehr gerecht werden.

Um das steigende Patientenaufkommen in den ZNAs in den Griff zu bekommen und gleichzeitig die BehandlungsqualitĂ€t trotzt Personalmangels sicherzustellen, steht dem klinischen Management jedoch eine ganze Reihe von baulich-funktionalen Lösungen zur VerfĂŒgung. So entscheidet heute schon vielerorts die Empfangssituation der ZNAs mit Triage-Zone in vielen FĂ€llen ĂŒber Leben und Tod. Denken Sie an jemanden mit einem noch nicht diagnostizierten Herzinfarkt; mit solch einem baulich-funktionalen Modell ist es wahrscheinlicher, dass diesem Patienten schnell und adĂ€quat geholfen wird. Bedrohte und nicht bedrohte Patienten mĂŒssen rasch erkannt und in unterschiedliche Prozess-Pfade geschleust werden. Dies bedeutet: Es bedarf klarer Prozesse, aber auch geeigneter RĂ€umlichkeiten beziehungsweise Raumstrukturen. Baulich-funktionale und prozessuale Umstrukturierungen können auch das aus dem amerikanischen System seit Jahren bekannte Dilemma „overflow and understaffed“ deutlich lindern.

Es gilt Prozesse frĂŒhzeitig zu analysieren, Wege zu trennen und RĂ€ume zu schaffen sowie ressourcensparend zu vernetzen. Dadurch sinkt das Fehlerrisiko und das Personal wird entlastet. Dies gelingt keineswegs nur bei ZNA-Neubauten – auch im Bestand ist so etwas gut realisierbar. In diesem Fall geht es letztlich primĂ€r darum, den Wandel in der Medizin auch rĂ€umlich abzubilden. RĂ€umlich und strukturell geht es um Wegebeziehungen, RaumgrĂ¶ĂŸen und deren (Multi-)Funktion, die Einrichtung von Triage-Zonen, offenen Empfangssituationen, modulare UB-RĂ€ume, den Bezug zur bildgebenden Diagnostik, Wartezonen bis hin zu Kurzliegerzonen und Überwachungseinheiten etc.

Erfolgreiche und nachhaltige VerĂ€nderungsprozesse beginnen zunĂ€chst bei den „Anwendern“ selbst, dem Klinikpersonal. Dann analysiert man die angewendeten Prozesse. Dies mĂŒndet nicht selten in der baulichen Optimierung der Zentralen Notaufnahme. Der Prozess bedingt die RĂ€umlichkeit, nicht vice versa.

Zur Person:
Prof. Dr. med. Christian K. Lackner ist ein Kliniker im Immobilienunternehmen. Lackner tauschte im vergangenen Jahr seine langjĂ€hrige TĂ€tigkeit als Vorstand des Instituts fĂŒr Notfallmedizin und Medizinmanagement gegen eine Beraterfunktion und die Leitung der Healthcare Division des Stuttgarter Immobilienberatungsunternehmens Drees & Sommer. Seine Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der Notfallmedizin, dem klinischen Risiko- und Fehlermanagement, Struktur- und Prozessanalysen sowie Change- und QualitĂ€tsmanagementprozessen lĂ€sst er in Zielplanungen und Analysen zu Neu-, Um- und Erweiterungsvorhaben von Kliniken und KrankenhĂ€usern einfließen. Gemeinsam mit Ingenieuren, Prozessberatern und Projektmanagern fĂŒr Bauprojekte begleitet er die Planungs- und Bauprozesse bis hinein in die Nutzerabstimmungen und bis zur klinischen Inbetriebnahme. Immer mit dem Ziel: Patientensicherheit rauf, Risiko runter. DafĂŒr hinterfragt er den Status quo kritisch und gleicht ihn mit den aktuellen betrieblichen, prozessualen und medizinischen Erfordernisse ab. Reibungslose, ressourcensparende und weniger fehleranfĂ€llige klinische Betriebsprozesse sind vor allem in der Akutmedizin unverzichtbar.

Ansprechpartner fĂŒr die Drees & Sommer Healthcare Division:
Cornelia Nyhof
Pressereferentin
Tel.: +49 711 1317-2285
E-Mail: cornelia.nyhof(at)dreso.com

Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Drees & Sommer: Ihr innovative Partner fĂŒr Beraten, Planen, Bauen und Betreiben.
Drees & Sommer begleitet private und öffentliche Bauherren sowie Investoren seit ĂŒber 40 Jahren bei allen Fragen rund um die Immobilie. Heute besteht das Leistungsportfolio aus den Bereichen Entwicklungsberatung, Projektmanagement, Engineering, Immobilienberatung, Infrastrukturberatung und Strategische Prozessberatung.

Das Unternehmen erbringt alle Leistungen unter der PrĂ€misse, Ökonomie, FunktionalitĂ€t und ProzessqualitĂ€t ebenso zu berĂŒcksichtigen wie Ökologie, Architektur und WohlfĂŒhlfaktoren. Diese ganzheitliche und nachhaltige Herangehensweise heißt bei Drees & Sommer „the blue way“. Über 1.500 Mitarbeitern arbeiten dabei an 17 deutschen und 18 internationalen Standorten fĂŒr den Erfolg der Kunden und setzten im Jahr 2012 172,5 Millionen Euro um.



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Bereitgestellt von Benutzer: nadjalem0
Datum: 13.09.2013 - 14:04 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 944499
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Maddina Khidoyatova
Stadt:

Stuttgart


Telefon: 0711 1317 2478

Kategorie:

Gesundheitswesen - Medizin


Meldungsart: Unternehmensinformation
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 13.09.2013

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