(ots) - Der Krieg in Syrien, der Krieg eines Diktators
gegen sein eigenes Volk, der nun schon so tödlich lange andauert, war
in den letzten Monaten schon fast in Vergessenheit geraten. Bis zu
dem Giftgasanschlag. Seitdem ist er wieder in den Schlagzeilen. Nun
aber absurderweise als Showdown zweier Politiker, Obama und Putin.
Zwei Männer, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Barack Obama
ist eine fabelhaft souveräne Persönlichkeit, urteilsmächtig aus
eigener Kraft und Einflüsterungen unzugänglich. Was ihm aber, als
Präsident eines gespaltenen Landes und in Washington bekämpft von den
ultraorthodoxen Republikanern und skrupellosen Lobbyisten, wenig
nutzt und seinen Handlungsspielraum dramatisch einschränkt.
Auf der anderen Seite Wladimir Putin, dessen Unsicherheit und
mangelnde Souveränität sich schon im sichtbaren Auftreten
manifestiert, mehr noch aber durch sein geradezu lächerliches
Imponiergehabe, sowohl als privater Macho als auch als
Polit-Hardliner. Eine Politik der Unnachgiebigkeit ist gegenüber
diesem kleinen Zaren das Dümmste, was man machen kann. Die einzige
Währung, die Putin wirklich etwas bedeutet, ist Anerkennung. Seiner
Person und seines Landes im Konzert der Großen. Putin, das ist
Kindergarten-Psychologie, will mitspielen. Syrien bietet ihm dazu die
Gelegenheit und die ganz große Bühne. Vielleicht führt aber gerade
eine Verständigung zwischen Obama und Putin zu einer mittelfristigen
Perspektive für Syrien.
Derweil sterben in Syrien die Syrer.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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