(ots) - Der Absturz der FDP in Bayern hat bei der Bundespartei
Panik ausgelöst. Nun suchen die Liberalen ihr Heil in einer
Zweitstimmenkampagne, die beweist, dass sie nicht daran glauben, aus
eigener Kraft über die Fünf-Prozent-Hürde zu kommen. Bedenkt man,
dass die FDP vor vier Jahren bei 14,6 Prozent gelandet war, ist der
aktuelle Hilferuf Ausdruck höchster Verunsicherung. Und ein Indiz
dafür, dass sich die Freidemokraten mindestens für absehbare Zeit als
funktionales Anhängsel der Union in deren politische Leibeigenschaft
begeben wollen. So legitim taktisches Wahlverhalten in einer
Demokratie ist, so sehr sollte sich jede eigenständige Partei davor
hüten, allzu platt für Stimmensplitting zu werben. Nun besteht
allerdings auch Anlass für die Selbstzweifel der FDP. Das Bekenntnis
der Bundeskanzlerin zur Fortführung der schwarz-gelben Koalition
fällt im Wahlkampf bloß geschäftsmäßig aus. Angela Merkel hält sich
obendrein andere Optionen offen, weshalb die simple FDP-Rechnung, nur
Stimmen für die Liberalen seien die Garantie für eine dritte Amtszeit
der Regierungschefin von der CDU, ins Leere geht. Daher hat die FDP
allen Grund, sich Sorgen zu machen. Dass sie, ähnlich wie zu
Jahresanfang bei der Niedersachsen-Wahl, genügend Schützenhilfe von
Anhängern der Union erhält, ist angesichts der schroffen Ablehnung
durch die Parteispitzen von CDU und CSU längst nicht ausgemacht.
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