(ots) - Kinderrechte stehen in den Programmen der
größten Parteien, die am Sonntag bundesweit zur Wahl antreten, hoch
im Kurs. Bei der Bewertung einzelner Themenfelder und konkreter
Vorhaben der praktischen Politik zeigen sich hingegen deutliche
Unterschiede. Dies ist das Ergebnis einer terre des hommes-Befragung
von CDU, SPD, Grünen, FDP, Linke und Piraten nach ihren Plänen zur
Stärkung der Kinderrechte in der kommenden Legislaturperiode. Im
Zentrum der Parteien-Befragung standen die Themen Flüchtlingspolitik,
Rüstung, Wirtschaft und Umwelt mit ihren jeweiligen Auswirkungen auf
die Lage von Kindern.
Alle Parteien sehen in der UN-Kinderrechtskonvention die Leitlinie
für die Sicherung der Menschenrechte von Kindern in Deutschland und
weltweit. Dies gilt auch für den Umgang mit minderjährigen
Flüchtlingen in Deutschland. Dazu betonen alle Parteien, dass das
Kindeswohl Vorrang haben solle. Sehr unterschiedlich beantwortet
wird, ob weiterhin Kinder unter 18 Jahren in ein Asylverfahren
gedrängt werden dürfen, und ob Kinderflüchtlinge in
Sammelunterkünften mit Erwachsenen untergebracht oder ihr Alter
willkürlich geschätzt werden sollten.
»Auf positives Gehör stößt der Vorschlag von terre des hommes, die
Interessen zukünftiger Generationen stärker in der gegenwärtigen
Politik zu berücksichtigen und dafür Ombudsstellen einzurichten«,
sagte Danuta Sacher, Vorstandsvorsitzende von terre des hommes. »Das
freut uns, und wir werden dies gegenüber jedweder neuen Regierung
weiter vorbringen. Denn die Interessen und Rechte von Kindern gehören
nicht in eine Nische, sondern werden bei entscheidenden
Weichenstellungen wie etwa zum Klimaschutz mit verhandelt. Dabei geht
es um das Leben und die Gesundheit von Millionen Kindern überall auf
der Welt.«
Allen Parteien ist der Kampf gegen ausbeuterische Kinderarbeit und
unfaire Arbeitsbedingungen ein Anliegen. Allerdings gibt es keinen
Konsens zu den notwendigen Maßnahmen. »Vom Lob freiwilliger
Verpflichtungen über konkrete Pläne für verbindliche Regeln für
Unternehmen reichen die Pläne - Grund genug für terre des hommes,
sich weiter für klare Verantwortlichkeiten von Staaten und
Unternehmen zu engagieren«, so Danuta Sacher.
terre des hommes hat den Parteien für ihre ausführlichen
Stellungnahmen gedankt und appelliert an die Politiker aller
Parteien, den Anliegen der Kinder über den Weltkindertag und Wahltag
hinaus einen sichtbaren Platz auf ihrer Agenda einzuräumen.
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Für Rückfragen: Barbara Küppers, Tel.: 05 41 / 71 01-175, Mail:
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Die Antworten der Parteien auf die Fragen zu Kinderrechten finden Sie
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