(ots) -
- Polnische Medort-Gruppe kauft Meyra Ortopedia
- Standorte Kalletal und Kiel sollen erhalten werden -
Haustarifvertrag bis 2022 bereits abgeschlossen
- 240 Arbeitsplätze bleiben erhalten, Abbau von weiteren 43
Arbeitsplätzen notwendig
- Jahresgespräche 2014: Information an Fachhandel und
Krankenversicherungen
- Ãœbernahme des Unternehmens zum 1. November 2013
Die Meyra Ortopedia Gruppe wird von der polnischen Medort-Gruppe
aus Lodz (Polen) übernommen. Ein entsprechender Kaufvertrag wurde am
vergangenen Wochenende in der Nacht von Freitag auf Samstag, den 21.
September 2013 unterzeichnet. Zuvor hatte der Gläubigerausschuss dem
Verkauf einstimmig zugestimmt. Ãœber den Kaufpreis wurde
Stillschweigen vereinbart. Der Insolvenzverwalter der
Unternehmensgruppe, Rechtsanwalt und Wirtschaftsprüfer Hans-Peter
Burghardt, Herford, sagte anlässlich der Vertragsunterzeichnung: "Die
Zukunft des Unternehmens ist gesichert. Das ist eine gute Nachricht
für das Unternehmen, für den Standort und für die Kunden - gerade
auch im Vorfeld der wichtigen Branchenmesse Rehacare in dieser Woche
in Düsseldorf. Ich freue mich sehr, dass wir mit der Medort-Gruppe
einen passenden Partner für Meyra finden konnten."
Polnische Medort-Gruppe kauft Meyra Ortopedia
Der Vertragsunterzeichnung gingen umfangreiche Verhandlungen
voraus, die vom Insolvenzverwalter der Unternehmensgruppe geleitet
wurden. Die Medort-Gruppe hatte sich gegenüber den insgesamt mehr als
50 potenziellen Investoren durchgesetzt, die innerhalb des von der
Mentor AG, Minden / Trier unter der Leitung des Insolvenzverwalters
durchgeführten M&A-Prozesses identifiziert worden waren. Acht
Interessenten hatten ein konkretes Angebot abgegeben. "Wir haben alle
Angebote intensiv geprüft. Das Angebot der Medort-Gruppe war mit
Abstand am attraktivsten für das Unternehmen und für die Mitarbeiter.
Hinzu kommt, dass Medort ein Unternehmen aus der Branche ist und
damit über das notwendige Know-how verfügt, Meyra in eine
erfolgreiche Zukunft zu führen", so Burghardt. Medort produziert und
vertreibt Rehabilitations- und Orthopädie-Produkte, unterhält rund 70
Outlets und beschäftigt mehr als 350 Mitarbeiter in Polen. Medort
gehört zum Portfolio der polnischen Private Equity Gesellschaft
Avallon, die Beteiligungen an zahlreichen Unternehmen unterhält.
Meyra Ortopedia wird sich künftig auf den westeuropäischen Markt
konzentrieren. Perspektivisch sollen auch Wachstumschancen in Ãœbersee
geprüft werden.
Standorte Kalletal und Kiel sollen erhalten werden -
Haustarifvertrag bis 2022 abgeschlossen
Der neue Eigentümer von Meyra Ortopedia hat in den Verhandlungen
seine Absicht bekräftigt, die Standorte Kalletal (Hauptsitz) und Kiel
(Ortopedia Meyra Service GmbH & Co. KG) zu erhalten. Zudem wurde
bereits ein Haustarifvertrag abgeschlossen, der eine Laufzeit bis ins
Jahr 2022 hat. Dieser Vertrag sieht auch eine Erhöhung der
wöchentlichen Arbeitszeit auf 40 Stunden sowie einen Verzicht auf
Weihnachts- und Urlaubsgeld bis zum Jahr 2016 vor. Ab 2017 wird die
wöchentliche Arbeitszeit wieder schrittweise reduziert. Zudem soll
die Belegschaft auch an einem positiven Geschäftsverlauf beteiligt
werden. "Der Haustarifvertrag bis zum Jahr 2022 und die erklärte
Absicht, die Standorte Kalletal und Kiel zu erhalten, sind sehr klare
und positive Signale des neuen Eigentümers an die Belegschaft.
Gleichzeitig leisten die Mitarbeiter durch die Erhöhung der
Arbeitszeit und den Gehaltsverzicht einen wichtigen Beitrag zur
Sanierung, können aber von künftig positiven Geschäftsentwicklungen
profitieren. Das ist eine für beide Seiten sehr faire Vereinbarung",
kommentierte Burghardt das Verhandlungsergebnis. Das Unternehmen
Petri + Lehr GmbH & Co. KG aus dem hessischen Dietzenbach gehört
ebenfalls zur Meyra Ortopedia Gruppe. Der Geschäftsbereich Service
und Ersatzteile von Petri + Lehr geht mit auf die Medort-Gruppe über,
für den Geschäftsbereich behindertengerechte Fahrzeugumrüstung
zeichnet sich laut Burghardt eine gesonderte Lösung ab.
240 Arbeitsplätze bleiben erhalten - Abbau von weiteren 43
Arbeitsplätzen notwendig
240 Arbeitsplätze bleiben im Unternehmen erhalten. Um die
Kapazitäten des Unternehmens weiter an die Nachfrage anzupassen, ist
jedoch ein Abbau von weiteren 43 Arbeitsplätzen bei Meyra Ortopedia
notwendig. Die Angebote anderer potenzieller Investoren beinhalteten
einen weit größeren Abbau von Arbeitsplätzen. Bereits Ende Mai 2013
hatte Burghardt darüber informiert, dass aus Kapazitäts- und
Kostengründen 149 Mitarbeiter freigestellt werden müssen. In den
Verhandlungen mit der Medort-Gruppe über den Erwerb des Unternehmens
wurde vereinbart, dass für die von Kündigung betroffenen Mitarbeiter
eine Transfergesellschaft für den Zeitraum von 12 Monaten
eingerichtet wird. In dieser Zeit haben die Mitarbeiter die
Möglichkeit, Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote zu nutzen.
"Bei aller Freude über den erfolgreichen Verkauf des Unternehmens ist
es mehr als tragisch, dass die Zukunftssicherung des Unternehmens für
viele Mitarbeiter zu spät kommt. Das wirft auch ein Licht auf die
Überkapazitäten, die hier in den letzten Jahren viel zu lange
hingenommen wurden", sagte Burghardt.
Jahresgespräche 2014: Information an Fachhandel und
Krankenversicherungen
Parallel zu den Vertragsverhandlungen wurden bei Meyra Ortopedia
in den letzten Wochen die Jahresgespräche 2014 vorbereitet, die mit
den Kunden des Unternehmens - überwiegend dem Rehatechnik-Fachhandel
sowie Krankenversicherungen in Deutschland - geführt werden. Diese
Gespräche sind wichtig, da hier die Grundlage für den Auftragsbestand
im kommenden Jahr geschaffen wird. Auch in Zukunft setzt Meyra
Ortopedia konsequent auf die Treue zum Fachhandel. Gegenstand der
Jahresgespräche ist auch die Vorstellung der Produktpalette von Meyra
Ortopedia. Die Medort-Gruppe hat bereits entschieden, dass die Marken
Meyra und Ortopedia fortgeführt werden. Fachhandel und
Krankenversicherungen werden in diesen Tagen informiert.
Ãœbernahme des Unternehmens zum 1. November 2013
Die Medort-Gruppe wird Meyra Ortopedia sowie die dann rund 240
Mitarbeiter des Unternehmens mit Wirkung zum 1. November 2013
übernehmen. Der Geschäftsbetrieb wird bis dahin normal fortgeführt.
Die Übernahme erfolgt in Form eines Asset Deals, der Käufer übernimmt
dabei Vermögensgegenstände wie Gebäude und Produktionsmaschinen. Die
Verbindlichkeiten des Unternehmens gehen nicht auf den Käufer über.
Weitere Informationen finden Sie in der beigefügten PDF-Datei.
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