(ots) - Der heftige Widerstand, der sich innerhalb der
SPD gegen Merkels erneute Avancen zeigt, ist nachvollziehbar.
Dennoch: die Große Koalition ist für die SPD auch heute die beste
unter allen schlechten Möglichkeiten. Unüberwindbare inhaltliche
Gräben zur Union sind nicht ersichtlich. Unter allen rechnerisch
möglichen Alternativen ist die Große Koalition zudem jene, die im
Volk die mit Abstand größte Zustimmung findet.
Aber die stärksten Argumente für ein zähneknirschendes Ja werden
die Genossen finden, wenn sie die Alternativen durchdenken: Gäbe es
eine schwarz-grüne Regierung, säße die SPD in der Opposition allein
neben der Linkspartei. Diese würde sie als soziales Gegengewicht
täglich überbieten. Und die Grünen hätten sich eine zusätzliche
Regierungsoption neben Rot-Grün erarbeitet.
Die SPD könnte auch Rot-Rot-Grün ansteuern, dafür gibt es eine
rechnerische Mehrheit im Bundestag. Neben sachlicher
Unverträglichkeit und einer wohl sicheren Verweigerung der Grünen
hieße das aber auch: die SPD würde Andrea Ypsilantis Wortbruch in
Hessen 2008 wiederholen mit allen damals erlebten Folgen.
Bleibt die bockige Verweigerung jeder Koalition. Deutschland
triebe in die Regierungsunfähigkeit, dies würden die Bürger der SPD
kaum verzeihen.
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