(ots) -
Wie gerecht ist Deutschland? Das klärt der neue
Gerechtigkeitsindex des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
Er vergleicht 28 Staaten und sieht Deutschland gemeinsam mit den
Niederlanden auf dem siebten Platz. Nur die Gesellschaftssysteme der
skandinavischen Länder sowie Neuseelands und Österreichs sind demnach
gerechter. Geht es um die Chancengerechtigkeit, landet die
Bundesrepublik allerdings nur im Mittelfeld. Auf den letzten Plätzen
des Rankings rangieren die USA, Griechenland, Rumänien und - mit
deutlichem Abstand - die Türkei. Für den Index nutzen die
IW-Wissenschaftler 32 Einzelindikatoren und ordnen sie sechs
Gerechtigkeitsbegriffen zu, unter anderem der Leistungs-, der
Chancen- und der Generationengerechtigkeit. Dabei zeigt sich, dass in
Deutschland vor allem Nachholbedarf bei der Frage besteht, ob alle
Gesellschaftsmitglieder gerechte Chancen auf Arbeit, Bildung und
Aufstieg haben: Die Bundesrepublik belegt bei der
Chancengerechtigkeit nur Rang 14. Damit hat sich Deutschland im
Vergleich zum Jahr 2004 zwar um zehn Plätze verbessert, IW-Experte
Professor Dominik Enste genügt das aber nicht: "Ein Mittelfeldplatz
ist für diesen Aspekt der Gerechtigkeit, den viele besonders wichtig
finden, nicht zufriedenstellend. Die Politik muss handeln - vor allem
mit Blick auf das Bildungssystem und die Bekämpfung der
Langzeitarbeitslosigkeit." Dominik H. Enste, Heide Haas, Jana Wies:
Internationaler Gerechtigkeitsindex: Analysen und Ergebnisse für 28
Industriestaaten, Analysen Nr. 91, Köln 2013, 70 Seiten, 18,90 Euro
Pressekontakt:
Ansprechpartner im IW: Prof. Dr. Dominik H. Enste, Telefon: 0221 4981
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