(ots) - Gefahr lange unterschätzt
Ein Land im Schockzustand: Auch nach dem blutigen Ende der
Geiselnahme im Westgate-Einkaufszentrum in Nairobi sitzt die brutale
Attacke der islamistischen Al-Shabaab-Miliz den Menschen in den
Knochen. Tote und Verletzte sind zu beklagen, und ein weiteres Mal
hat menschenverachtender Terrorismus der Gesellschaft eine tiefe
Wunde gerissen.
Nun traf es Kenia - und es war eine angekündigte Katastrophe, denn
das bei begüterten Einheimischen und Ausländern beliebte Westgate
galt offiziell als mögliches Terrorziel. Was die Attentäter aber
offenbar nicht daran hinderte, sich vor dem Angriff wochenlang dort
umzusehen und die Attacke unbehelligt vor Ort durchzuspielen. Die Wut
über laxe Sicherheitsvorkehrungen ist mithin gut zu verstehen.
Der Anschlag zeigt, welch große Gefahr Islamisten in der Region
nach wie vor darstellen. Drohungen gab es seit Jahren reichlich,
spätestens seit kenianische Truppen im Nachbarland Somalia
erfolgreich gegen die Shabaab intervenierten. Der Rückzug der
Islamisten aus strategisch wichtigen Städten sowie der Abgang
zahlreicher Mitglieder erweckten den Anschein, als stellten sie kaum
mehr eine Gefahr dar. Eine fatale Fehleinschätzung.
Die Terroristen wollten erpressen, verletzen, vernichten. Was sie
nicht im Blick hatten, ist die Solidarität der Menschen in Kenia. In
schwerer Stunde hält das tief gespaltene Land zusammen. Ein Signal,
das Mut macht.
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