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Bewegende Momente im Bremer Übersee-Museum: Drei Berufstätige mit
Rheuma sind am 25. September bei einer festlichen Preisverleihung mit
dem RheumaPreis 2013 ausgezeichnet worden. Die Preisträger Ulrike
Gerlach-Klein, Karin Recker und Matthias Wiesner erhielten diese
Anerkennung für ihre beispielgebenden Lösungen, mit denen sie auch
mit Rheuma weiter beruflich aktiv sein konnten. Möglich war dies
nicht zuletzt auch dank des Engagements ihrer Arbeitgeber - die
Airbus Operations GmbH Bremen, die Deutsche Bank AG Hamburg und die
Max Planck Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in Tübingen
wurden daher ebenfalls geehrt.
Die RheumaPreis-Verleihung im Beisein von Gästen aus Politik,
Wirtschaft, Medien und Gesundheitswesen stand in diesem Jahr unter
der Schirmherrschaft von Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
für Arbeit und Soziales. "Für Menschen, die im Erwerbsleben stehen,
bedeutet Rheuma nicht selten das Ende der Berufstätigkeit. Die
Betroffenen verlieren mit ihrer Arbeit ein zentrales, sinnstiftendes
Element in ihrem Leben. Und die Arbeitgeber verlieren wertvolle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sie im demografischen Wandel
dringend brauchen", so die Ministerin. "Die Initiative RheumaPreis
zeigt, wie es anders geht", würdigte Dr. von der Leyen den
RheumaPreis.
Bessere berufliche Chancen für Menschen mit Rheuma
Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, der aus dem
demografischen Wandel resultiert, wird es immer wichtiger, die
Arbeitsfähigkeit von Menschen mit chronischen Erkrankungen zu
erhalten, auch um die Zukunft der Unternehmen zu sichern. Denn
bereits heute haben fast 40 Prozent aller Deutschen eine chronische
Erkrankung1. Ihre Arbeitsfähigkeit zu erhalten ist eine wichtige
gesellschaftliche Aufgabe, bei der die unterschiedlichen Akteure -
Ärzte, Therapeuten, Patienten, Arbeitgeber und Politiker -
zusammenarbeiten sollten. Daher haben sich Repräsentanten von 13
Organisationen - darunter Patientenvereinigungen, Berufsverbände,
eine gesundheitliche Einrichtung und das Biopharma-Unternehmen AbbVie
zu einer Initiative zusammengeschlossen. Diese setzt sich dafür ein,
dass chronisch Erkrankte weiterhin berufstätig bleiben können.
Die Initiative macht seit 2009 positive Beispiele beruflicher
Einbindung öffentlich und verleiht den RheumaPreis an Arbeitnehmer
mit Rheuma und ihre Arbeitgeber. Auf diese Weise wirbt die Initiative
für einen lösungsorientierten Umgang mit chronischen Erkrankungen wie
Rheuma in der Arbeitswelt. "Unser Ziel ist es, zu erreichen, dass
mehr Menschen mit Rheuma beruflich aktiv sein können. Die Preisträger
zeigen, dass dies möglich ist, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber
kooperieren", sagte Dr. Anette Wahl-Wachendorf, Betriebsärztin und
Vize-Präsidentin des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte und
Mitglied der Initiative RheumaPreis. Alexander Würfel,
Geschäftsführer von AbbVie Deutschland, wies darauf hin, dass von
gelungener beruflicher Einbindung auch die Unternehmen profitieren:
"Unsere Erfahrung ist, dass Menschen mit chronischen Erkrankungen
meist besonders motiviert sind und gute Leistungen erbringen können."
AbbVie ist ebenfalls Partner beim RheumaPreis und Sponsor des
Preisgelds.
Mut, Beharrlichkeit und Ideenreichtum - diese Eigenschaften haben
die drei Preis-träger auf ihrem Berufsweg mit Rheuma eindrucksvoll
unter Beweis gestellt. Unter den zahlreichen Bewerbern, die
bemerkenswerte Konzepte für ein Arbeitsleben mit Rheuma vorgestellt
hatten, wählte die RheumaPreis-Jury diese zur Prämierung aus:
Preisträgerin Ulrike Gerlach-Klein, Industriekauffrau bei Airbus
Operations, Bremen
Never give up - "Dieses Schild hängt an meiner Bürotür und ist
meine Orientierungshilfe an guten und an schlechten Tagen", sagt
Ulrike Gerlach-Klein. Mit dieser Einstellung meistert die
Preisträgerin auch ihren Job als Koordinatorin im betrieblichen
Eingliederungsmanagement beim Unternehmen Airbus. Die an rheumatoider
Arthritis erkrankte Bremerin wird von ihrem Arbeitgeber auf
vielfältige Weise unterstützt. So erhielt sie einen Parkplatz in
Büronähe, um Wege einzusparen. Ihr Arbeitsplatz wurde mit einem
höhenverstellbaren Schreibtisch ausgestattet und sie bekam einen
Computer mit Touch-Bildschirm, Spracherkennungssoftware und einer
Tastatur mit besonders leichtem Anschlag. Als Preisträgerin möchte
sie anderen Arbeitgebern zeigen: "Chronisch kranke Menschen sind
wertvolle Arbeitnehmer - oft bedarf es nur weniger Anpassungen, um
sie zu integrieren".
Preisträgerin Karin Recker, Operations Analyst bei der Deutschen
Bank Hamburg:
"Es sind immer die Menschen, die einem das Arbeitsleben leichter
machen können", diese Erfahrung hat auch Karin Recker gemacht. Die
Preisträgerin, die schon in ihrer Kindheit an rheumatoider Arthritis
erkrankte, ist bereits seit 23 Jahren bei der Deutschen Bank Hamburg
tätig. Von den verschiedenen Vorgesetzten und Kollegen wurden ihr
während dieser langen Zeit immer große Wertschätzung und Verständnis
entgegen gebracht. Spezialequipment erleichtert ihr die Arbeit und
Kollegen helfen gern, wenn schwere Ordner gehoben werden müssen.
"Dass Frau Recker trotz der mit ihrer Krankheit verbundenen
Einschränkungen immer ihre Fröhlichkeit bewahrt hat und ihre Leistung
und die Qualität ihrer Arbeit nie gelitten haben, ist
bewundernswert", sagt ihr direkter Vorgesetzter André Reimann. Der
beispielhaft partnerschaftliche Umgang mit Rheuma beeindruckte die
Jury und war ausschlaggebend für die Prämierung.
Preisträger Matthias Wiesner, Verwaltungsangestellter bei der Max
Planck Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V., Tübingen
"Zu arbeiten ist für mich sehr wichtig. Es geht nicht nur darum,
meine Familie zu ernähren, sondern auch um Anerkennung,
Selbstverwirklichung und Erfolg", sagt Matthias Wiesner aus Tübingen,
der vor einigen Jahren an Morbus Bechterew erkrankte, einer Form
entzündlichen Rheumas. In der Verwaltung der Max Planck Gesellschaft
zur Förderung der Wissenschaften hat er ein Arbeitsumfeld gefunden,
das ihm vielfältige Aufgaben bietet. Die Institutsleitung trägt viel
dazu bei, dass er sich optimal einbringen kann. So erleichtert eine
ergonomische Arbeitsausstattung Matthias Wiesner die Tätigkeit und
durch flexible Arbeitszeit kann er Arzttermine gut wahrnehmen. Um
Wege zu verkürzen, wurden zwei benachbarte Büros, in denen der
50-Jährige häufig zu tun hatte, zu einem Großraumbüro umgebaut. "Geht
nicht gibt's nicht und ohne Humor geht gar nichts" - nach diesem
Motto lebt und arbeitet RheumaPreis-Träger Matthias Wiesner.
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