PresseKat - Über Tarantino, Füße und gelebte Solidarität

Über Tarantino, Füße und gelebte Solidarität

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Im Gespräch mit Jungregisseur Peter Kondratowski, der beim ersten polnischen Kurzfilmwettbewerb mit „Solidarity means…“ ins Rennen geht

(firmenpresse) - In seinem Büro sieht es schwer nach Arbeit aus. Auf dem Laptop behält der Dreißigjährige seine Facebook-Fanpage „Peter Kondra“ ständig im Blick, denn der Wettbewerb läuft und jede Stimme zählt.
Mit seinem Kurzfilm „Solidarity means…“ „Solidarität heißt“ ist Kondratowski ein ernstzunehmender Anwärter auf einen der begehrten Preise beim ersten polnischen Kurzfilmfestival „Solidarity Shorts“. Der studierte Historiker und leidenschaftliche Filmemacher, der sich selbst als polnischer Deutscher bezeichnet und „sein Neukölln“ liebt, ist dieser Tage dankbar für jedes Feedback zu seinem Film – und freut sich natürlich über jedes neue „Gefällt mir“. Wir möchten mehr über den Filmemacher Peter Kondratowski, seine Träume, Idole und zukünftigen Projekte wissen und vor allem erfahren, was Solidarität für ihn bedeutet.

Herr Kondratowski, das Internetvoting für die Wettbewerbsbeiträge ist in vollem Gange. Der Countdown läuft. Sind Sie aufgeregt?
Ja, natürlich bin ich aufgeregt. Der Film ist mir unheimlich wichtig, aber vor allem liegt mir das Thema Solidarität sehr am Herzen. Ich wohne in Berlin-Neukölln. Hier leben Menschen aus vielen Nationen auf relativ engem Raum und das birgt natürlich Konfliktpotential. Gerade hier kommt es darauf an, andere zu akzeptieren, fremde Kulturen zu respektieren und aufeinander zuzugehen. Das gelingt nicht immer. Jeder Einzelne muss sich bemühen und seinen Beitrag dazu leisten. Nur so ist ein vernünftiges und friedliches Miteinander überhaupt möglich.

Für Sie ist Solidarität offensichtlich mehr als nur ein Wort …
Richtig. Dahingesagt ist es leicht. Aber ich will es tatsächlich umsetzen und praktizieren. Ich habe polnische Wurzeln, bin in Deutschland geboren und aufgewachsen und lebe seit drei Jahren in Berlin. Ich bin ein weltoffener Mensch, sehe Nachrichten, lese Zeitung und habe hier im Kiez die Welt sozusagen direkt vor meiner Haustür. Leider ist es doch so, dass der Egoismus zunimmt und das Gemeinschaftsgefühl Stück für Stück verlorengeht. Jeder denkt in erster Linie an sich, und um an Ziele zu gelangen, werden gerne auch mal die Ellenbogen ausgefahren. Das ist etwas, was ich nicht akzeptieren kann und auch niemals akzeptieren werde.




Zu Beginn Ihres Films sieht man Sie selbst in Ihrem Zuhause, danach kommen lange Zeit nur Füße ins Bild. Warum gerade dieses Stilmittel?
Mir war es wichtig, zuerst nur Füße zu zeigen. Sie symbolisieren für mich Bewegung. Wer sich solidarisch zeigen möchte, sollte sich auf seinen eigenen Füßen auf den Weg machen, losgehen und sich um andere Menschen, besonders um die schwächeren, kümmern.

Man spürt, wie sehr Sie für das Medium Film brennen.
Ja Ich liebe Filme. Mit sechs Jahren war ich das erste Mal mit meinen Eltern im Kino im polnischen Lódź. Wir haben uns den Film „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ in der Regie von Steven Spielberg angesehen. Dort habe ich sozusagen Feuer gefangen. Es gibt doch keine bessere Möglichkeit, Botschaften rüberzubringen, Gefühle zu transportieren und das Herz der Menschen zu erreichen.

Spielberg sagte einmal: „Gute Filme können das Denken der Menschen verändern“. Können sie das wirklich?
Das hoffe ich und ich denke, dass Filme viel mehr sein sollten, als bloße Unterhaltung. Spielberg ist eines meiner großen Idole. Ich bewundere ihn und seine Arbeit. Als ich „Schindlers Liste“ zum ersten Mal gesehen habe, war ich danach sehr aufgewühlt, und die bewegenden Bilder haben mich lange Zeit nicht losgelassen. Auch Zac Snyder und Quentin Tarantino gehören für mich zu den ganz Großen. Tarantinos „Pulp Fiction“ und „Django Unchained“ waren phantastisch. Das Zusammenspiel der Charaktere und die einzigartigen Dialoge begeistern und beeindrucken mich. Ich kann nicht für alle sprechen, aber diese drei Regisseure haben mein Denken verändert.

Viele beklagen, dass vor allem das Genre Film immer oberflächlicher wird. Sehen Sie das genauso?
Ja das stimmt schon. Häufig flimmert nur noch platte Massenware über die TV-Bildschirme und leider auch Kinoleinwände. Filme, die den Geschmack der Massen treffen, lassen die Kinokassen klingeln. Dabei will ich den sogenannten „Mainstream“ gar nicht verteufeln. Auch ich möchte in Zukunft Filme für ein breites Publikum machen. Ich will Menschen unterhalten und sie gleichzeitig animieren, nachzudenken und sich mit bestimmten Problemen auseinanderzusetzen und sie nicht einfach auszublenden. Ich bin fest davon überzeugt, dass beides möglich ist.

Auch in Ihrem Projekt „Berlin Fame“ stellen Sie sich offenbar dieser Verantwortung.
Ja, in „Berlin Fame“ geht es um vier Jugendliche mit Migrationshintergrund, die alle irgendeinen Traum verfolgen und darum kämpfen, akzeptiert zu werden. Dieses Projekt bedeutet mir viel, denn ich will, dass jeder seine Chance bekommt, ungeachtet seiner Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Das Drehbuch zum Pilotfilm ist schon fertig. Geplant sind insgesamt fünf Staffeln mit jeweils zwölf Folgen. Bald beginnt die Sponsorensuche.

In Kürze werden Sie wissen, ob Sie zu den Preisträgern des aktuellen Wettbewerbes gehören. Die Gewinner können sich auf eine besondere Begegnung freuen.
Wer zu den Besten zählt, kann den Friedensnobelpreisträger und Gründer der Gewerkschaft Solidarność, Lech Valesa, treffen. Wie die meisten Polen bewundere auch ich ihn für das, was er geleistet und auf den Weg gebracht hat. Er ist eine lebende Legende und hat unermüdlich für die Freiheit Polens gekämpft. Er hat im Heimatland meiner Eltern entscheidend den Weg in die Demokratie geebnet. Es wäre toll, ihm einmal die Hand reichen zu können. Damit würde ein Traum für mich in Erfüllung gehen.

Herr Kondratowski vielen Dank für das Gespräch. Wir drücken Ihnen die Daumen.

Interview: Jana Fiedler


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Datum: 26.09.2013 - 17:47 Uhr
Sprache: Deutsch
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Kategorie:

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Meldungsart: Interview
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 26.09.2013

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