(ots) - 23 Prozent der Wähler haben sich im Internet über
den Wahlkampf und die Positionen der Parteien informiert. Dies geht
aus einer von der ARD/ZDF-Medienkommission beauftragten
Repräsentativbefragung im Nachgang zur Bundestagswahl hervor. Vor
vier Jahren waren es noch 18 Prozent der Bundesbürger. Damit gewann
das Internet zu Zwecken der Wahlkampfinformation aus Nutzersicht eine
größere Bedeutung als der Hörfunk, der aktuell von 16 Prozent der
Befragten genannt wurde. Mit großem Abstand blieb aber erneut das
Fernsehen die dominierende Informationsquelle der Wahlbevölkerung: 66
Prozent haben sich durch das Fernsehen informiert. Die zweitgrößte
Bedeutung - mit 38 Prozent der Befragten - behielten die
Tageszeitungen bei.
Im Vergleich der über den Wahlkampf informierenden Fernsehsender
attestierten die Wahlbürger dem Ersten und dem ZDF die qualitativ
beste Berichterstattung: 77 bzw. 73 Prozent der Zuschauer bewerteten
ihre Informationsleistung mit den Noten "sehr gut" oder "gut". Die
entsprechenden Urteile über die Privatsender fielen deutlich
zurückhaltender aus: RTL erhielt von 42 Prozent seines Publikums die
beiden Bestnoten, für ProSieben und Sat.1 wurden nur 28 bzw. 23
Prozent ermittelt.
In der Detailbewertung zeigt sich, dass die beiden
öffentlich-rechtlichen Hauptprograme die wesentlichen
journalistischen Anforderungen aus Zuschauersicht durchweg besser
erfüllt haben. Gefragt nach dem Sender, der am besten aufzeigte "was
die einzelnen Parteien wollen", nannten 46 bzw. 33 Prozent Das Erste
und das ZDF. RTL erhielt 8 Prozent der Nennungen. Ähnlich fiel das
Votum zur Fairness und Objektivität der Berichterstattung aus. Diese
sahen 55 Prozent am ehesten im Ersten und 42 Prozent am ehesten im
ZDF erfüllt. RTL wurde erneut von 8 Prozent des Wahlkampfpublikums
genannt.
Basis dieser Daten ist eine vom 23. bis 25. September bei 1.204
repräsentativ ausgewählten Wahlberechtigten durchgeführte
Telefonbefragung des Instituts mindline media, Berlin.
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