(ots) - Anlässlich des heute veröffentlichten fünften
Sachstandberichtes des Weltklimarates IPCC warnt die
Hilfsorganisation CARE davor, die eindeutigen wissenschaftlichen
Befunde zum Klimawandel zu ignorieren. "Der Bericht macht deutlicher
denn je, dass der Klimawandel stattfindet und vornehmlich durch
Treibhausgasemissionen von menschlicher Hand beschleunigt wird",
betont Sven Harmeling, Koordinator von CARE International für
Klimapolitik. "Das sind schlechte Nachrichten für den Planeten."
Der Bericht zeigt auf, dass die globale Temperatur und der
Meeresspiegel ansteigen, dass sich Ozeane erwärmen und saurer werden,
Regenmuster sich ändern und sowohl Gletscher als auch das arktische
Eis zurückgehen. Für die Ärmsten der Armen sei der Klimawandel schon
lange bittere Realität, obwohl sie am wenigsten dazu beitrügen, so
Harmeling. Deshalb müsse CARE in seinen Programmen zur
Armutsbekämpfung schon seit langem Methoden anwenden, die die
Menschen auf die heute schon deutlichen und weiter zunehmenden Folgen
des Klimawandels vorbereiten: "Im Niger müssen Bauern neue
Einkommensmöglichkeiten suchen, denn die Aufzucht von Vieh wird durch
die vermehrten und längeren Dürreperioden unmöglich. In Peru können
Gemeinden im Andenhochland nicht mehr mit saisonalem Gletscherwasser
für die Landwirtschaft rechnen. Die bittere Folge: Hunger und Armut."
Der IPCC-Bericht skizziert bedrohliche Auswirkungen: Falls die
Emissionen nicht reduziert werden können, ist mit einem globalen
Temperaturanstieg von fast 5°Celsius bis zum Ende dieses Jahrhunderts
im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten zu rechnen. "Dieser Bericht
und seine Befunde sind ein eindeutiger Appell, dringend zu handeln",
betont CARE-Klimaexperte Harmeling. Regierungen und Gesetzgeber
müssten die Reduzierung von Treibhausgasen voranbringen und den Weg
für erneuerbare Energien freimachen. "Dies gilt auch für die
zukünftige deutsche Bundesregierung", so Harmeling. "Kanzlerin Merkel
hat die Energiewende angestoßen, alle anderen im Bundestag
vertretenen Parteien haben in ihren Wahlprogrammen ein verbindliches
Klimaschutzgesetz gefordert. Klimaschutz, Energiewende und
internationale Klimafinanzierung müssen in den
Koalitionsverhandlungen hohe Priorität haben." Zudem müssten die
Regierungen die ärmsten und am meisten vom Klimawandel betroffenen
Regionen stärker dabei unterstützen, sich an die Änderungen
anzupassen. Harmeling betont: "Wir haben keine Zeit zu verlieren."
Hintergrund: Aufgabe des von den Vereinten Nationen im Jahr 1988
gegründeten "Intergovernmental Panel on Climate Change" (IPCC) ist
die wissenschaftliche Untersuchung der Ursachen und Auswirkungen von
Klimawandel. An dem nun erschienenen ersten Teil des fünften
Sachstandberichtes waren mehr als 600 Autoren beteiligt und es wurden
rund 10.000 wissenschaftliche Veröffentlichungen ausgewertet. Der
Bericht konzentriert sich auf die naturwissenschaftlichen Grundlagen
für den Klimawandel. Die weiteren Berichtsteile, die 2014
veröffentlicht werden, thematisieren die konkreten Auswirkungen auf
die Menschheit und die Ökosysteme der Erde sowie notwendige Maßnahmen
zum Klimaschutz.
ACHTUNG REDAKTIONEN: Sven Harmeling steht für Informationen und
Interviews zur Verfügung. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die
CARE-Pressestelle.
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