(ots) - Alles bleibt beim Alten
Die meisten Österreicher haben offenbar so gewählt, wie sie sich
schon seit Jahrzehnten entscheiden: rot und schwarz. Die Große
Koalition in Wien kann mit knapper Mehrheit weiterregieren, die
Sozialdemokraten (SPÖ) bleiben stärkste Partei, die konservative ÖVP
zweitstärkste Kraft. Alles bleibt beim Alten.
Wahrscheinlich heißt der nächste Bundeskanzler erneut Werner
Faymann. Der Sozialdemokrat hat das Land mit seinem ÖVP-Partner
Michael Spindelegger bisher unauffällig durch die Finanzkrise
gesteuert, hat sogar Erfolge vorzuweisen wie die geringste
Jugendarbeitslosigkeit innerhalb der Europäischen Gemeinschaft.
Darüber wird aber nur leise gesprochen, denn unsere Nachbarn im
Süden sind europaskeptisch - obwohl das Land durch seine Lage und das
Know-how sehr von der Osterweiterung der EU profitiert hat.
Diese Antipathie der europäischen Solidargemeinschaft gegenüber
wird von den rechten Parteien FPÖ, BZÖ und dem Team Stronach ganz
offensiv ausgesprochen und vermarktet. Der charismatische Milliardär
Frank Stronach hat mit seiner Euro-Schelte und dem Ruf nach einer
Einheitssteuer vom Start weg einen hohen Stimmenanteil gewonnen -
obwohl seine Auftritte manchmal etwas wirr waren und keine klare
Linie erkennen ließen.
Zur Beruhigung der EU-Partner ist Österreich zum Glück eine
Regierungsbeteiligung der starken Rechten erspart geblieben.
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