(ots) -
Sperrfrist: 30.09.2013 15:00
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"Für den ökologischen Umbau der Gesellschaft Impulse gesetzt"
"Sie sind eine jener Persönlichkeiten, in deren Denken, Fühlen und
Wirken die innere Einheit Deutschlands und die Integration Europas
immer schon Realität waren. An Ihrem Beispiel ist zu lernen, dass
Vision und Realismus, Einfühlsamkeit und Handlungsstärke keine
Gegensätze sein müssen, sondern eine äußerst produktive Verbindung
eingehen können." - Mit diesen Worten hatte 2002 Brandenburgs
damaliger Ministerpräsident Matthias Platzeck die Verleihung der
Ehrendoktorwürde der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU)
Cottbus an Fritz Brickwedde begründet. Heute ging mit dem Eintritt in
den Ruhestand des Gründungs-Generalsekretärs der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU) eine 22,5-jährige Ära zu Ende. "Fritz
Brickwedde hat die Idee der Gründungsväter der DBU kreativ und
geschickt mit Leben gefüllt. Als herzlicher, offener, interessierter
und inspirierter Mensch hat er Impulse für den ökologischen Umbau der
Gesellschaft und für eine positive wirtschaftliche Entwicklung
gesetzt", betonte sein Stellvertreter Prof. Dr. Werner Wahmhoff.
Mit seiner Berufung zum DBU-Generalsekretär am 1. März 1991 legte
er Wert darauf, "seine" Stiftung ausschließlich nach fachlichen
Gesichtspunkten aufzubauen und "die besten Fachleute aus ganz
Deutschland" als Mitarbeiter in die Domstadt zu holen, wie er immer
betonte. Die haben mit ihm in gut 22 Jahren rund 8.600 innovative
Projekte mit knapp 1,5 Milliarden Euro gefördert. Und das
Stiftungskapital von ursprünglich einmal 1,29 Milliarden Euro wuchs
gleichzeitig auf zwei Milliarden Euro. Auch ein nationales und
internationales Stipendienprogramm brachte Brickwedde für die DBU auf
den Weg sowie die jüngste "Errungenschaft" der DBU: die Gründung der
gemeinnützigen DBU-"Tochter" DBU-Naturerbe GmbH, die inzwischen rund
60.000 Hektar für den Naturschutz besonders wertvolle Flächen
langfristig schützt.
Brickwedde zeichnete in seiner DBU-Zeit aber auch ein breit
angelegtes, ehrenamtliches Engagement aus: Ehrenbürger der
sächsischen Stadt Ostritz, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung
Fürst Pückler Park Bad Muskau (Sachsen), Mitglied des Stiftungsrates
der Stiftung Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal
(Sachsen) und lange Jahre Vorsitzender des Osnabrücker Förderkreises
zur Unterstützung des Wiederaufbaus der Frauenkirche in Dresden. Im
Mai 2002 wurde Brickwedde zum ehrenamtlichen Vorsitzenden des
Bundesverbandes Deutscher Stiftungen gewählt. Unter seiner Ägide
verdoppelte sich die Zahl der Stiftungen in Deutschland auf rund
16.000. Aus diesem Amt schied er 2008 turnusgemäß aus und wurde von
der Mitgliederversammlung zum Ehrenmitglied ernannt.
2002 wurde Brickwedde die Ehrendoktorwürde der BTU Cottbus
verliehen, die damit seine herausragenden Leistungen für den
wissenschaftlich fundierten Umwelt-, Natur- und Kulturschutz sowie
sein Eintreten für den ökologischen Neuaufbau in den ostdeutschen
Bundesländern würdigte. 2003 erhielt er das ihm vom polnischen
Staatspräsidenten verliehene Offizierskreuz des Verdienstordens der
Republik Polen, eine der höchsten polnischen Auszeichnungen. Geehrt
wurde Brickwedde für "hervorragende Verdienste um die
Völkerzusammenarbeit" zwischen Polen und Deutschland. Der damalige
Bundespräsident Horst Köhler verlieh Brickwedde 2004 das
Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik
Deutschland. Eine Auszeichnung, die ebenfalls vor allem sein breites
ehrenamtliches Engagement zugunsten der ostdeutschen Bundesländer
würdigte. Der gebürtige Osnabrücker hatte an der Westfälischen
Wilhelms-Universität in Münster Geschichte, Politikwissenschaften und
Publizistik studiert. Danach arbeitete er als Akademiedozent und
Fachbereichsleiter am Franz-Hitze-Haus in Münster, der Akademie des
Bistums Münster. Er wurde Leiter der Volkshochschule
Georgsmarienhütte und Dezernent für Schule und Kultur,
Landschaftspflege und Regionalplanung beim Landkreis Emsland. Dort
wurde er auch für die Koordination des Umweltschutzes zuständig.
Bevor er mit Gründung der DBU als Generalsekretär die Aufbauarbeit
begann, war Brickwedde Sprecher der niedersächsischen
Landesregierung. Auch hier hatte er einen klaren Umweltschutzbezug:
Klärschlammverklappung in der Nordsee, Schadstofffrachten aus der
DDR, die die innerdeutschen Flüsse zu Kloaken machen. Bei
umweltpolitischen Reisen zu Generalsekretär Erich Honecker oder zur
britischen Premierministerin Margaret Thatcher begleitete Brickwedde
den damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht.
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