(ots) - Wir alle sind gefordert
Schreckliche Nachrichten von der italienischen Küste: Erneut sind
mehr als 100 Bootsflüchtlinge auf ihrem riskanten Weg aus der
Hoffnungslosigkeit in eine bessere Zukunft ums Leben gekommen. Es ist
tragisch. Vor den Toren Europas sind schon Tausende gestorben, die
nur eines wollten: friedlich ihr Leben leben, ihre Familien
durchbringen und endlich ruhig schlafen, nicht geplagt von der Sorge
ums nackte Überleben. Sie flüchten vor der Realität in ihrer Heimat.
Der Alltag in vielen afrikanischen Ländern ist geprägt von der Sorge
ums tägliche Brot, den einfachen Lebensunterhalt. Aber auch von
Krieg, Repressalien, Verfolgung aus religiösen oder politischen
Gründen, allgegenwärtiger Korruption.
Wenn Familien mit ihren Kindern und schwangere Frauen den
beschwerlichen und gefährlichen Weg übers Mittelmeer Richtung Italien
auf sich nehmen, muss es zu Hause nicht mehr auszuhalten sein. Von
den horrenden Forderungen für die Odyssee von mindestens 8000 Euro
pro Flüchtling, die skrupellose Schleuser kassieren, ganz abgesehen.
Die Probleme in Afrika gehen alle an. Eine Beseitigung der
Schwierigkeiten kann nur eine grundlegende Verbesserung der
Lebensverhältnisse bringen: Hier sind wir alle gefordert.
Gerhard Placke
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