(ots) - 4. 10. 2013 - In 30 Städten protestieren am
morgigen Samstag Greenpeace-Aktivisten für die Freilassung ihrer in
Russland inhaftierten Kollegen. Die 28 Aktivisten und zwei
Journalisten befinden sich in russischer Untersuchungshaft und sind
von einem Gericht in Murmansk wegen bandenmäßiger Piraterie
angeklagt. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu 15 Jahre Haft.
Die Umweltschützer hatten gegen Ölbohrungen des russischen Ölkonzerns
Gazprom in der Arktis protestiert. Einen Tag danach war das
Greenpeace-Aktionsschiff "Arctic Sunrise" von der Küstenwache in
internationalen Gewässern geentert und nach Murmansk geschleppt
worden. "Gefahr für die Arktis geht von Ölkonzernen wie Gazprom oder
Shell aus, nicht von friedlichen Protesten", sagt Christoph von
Lieven, Sprecher von Greenpeace. "Wir fordern, dass unsere Kollegen
und Journalisten sofort freigelassen werden. Internationale
Rechtsexperten und der russische Präsident Putin haben bereits vor
einer Woche gesagt, dass der Greenpeace-Protest keine Piraterie sei."
In ganz Deutschland haben heute Menschen die Möglichkeit, an den
Greenpeace-Ständen mit ihrer Unterschrift die gefangenen Aktivisten
zu unterstützen. Auch im Internet können Menschen eine Protestmail an
die russische Botschaft in Berlin senden (bit.ly/freethearctic30). In
rund 30 Ländern finden derzeit Protestaktionen vor russischen
Botschaften und Konsulaten statt, bei denen sich Menschen für eine
Freilassung der Greenpeace-Aktivisten einsetzen. Darunter Städte wie
Stockholm, Mexiko-Stadt, Istanbul, Taipeh, Tokyo oder Berlin und
Hamburg. Insgesamt haben bisher knapp eine Million Menschen im
Internet eine Petition für die gefangenen Aktivisten unterschrieben.
Gazprom-Plattform ist untauglich für die Arktis
Gazprom kommt mit der Ölförderung in der Petschorasee nur langsam
voran. Die Förderung sollte ursprünglich 2011 beginnen und musste
immer wieder aufgeschoben werden. Grund dafür sind vor allem
technische Probleme. Gazproms Plattform ist aus ausrangierten Teilen
zusammengebaut worden und entspricht nicht den aktuellen russischen
Sicherheitsstandards. Einige Teile der Prirazlomnaya-Plattform sind
bereits 1984 gebaut worden und wurden in den späten 90er Jahren gegen
Eisgang verstärkt. Der Konzern hat keine ausreichenden Notfallpläne
für einen eventuellen Ölunfall. Notwendige Rettungsmittel sind
tausend Kilometer entfernt. Die rauen Wetterbedingungen der Arktis
können jeden größeren Ölunfall zur Umweltkatastrophe werden lassen.
Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace kämpft seit
zwei Jahren für ein Schutzgebiet rund um den Nordpol. Wer sich daran
beteiligen will, kann im Internet unter www.savethearctic.org seine
Stimme für die Arktis abgeben.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Christoph von Lieven,
Tel. 0171-8780 802, oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780
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