(ots) - Vor den Sondierungsgesprächen mit den Grünen wirbt
der stellvertretende CDU-Vorsitzende Thomas Strobl verstärkt für ein
Bündnis mit der Ökopartei. "Wir meinen das ernst und wir sind offen",
sagte Strobl am Montag in der SWR-Talkshow "2+Leif". Da sich die
Grünen nach der verlorenen Wahl nun möglicherweise noch mehr in
Richtung der bürgerlichen Mitte bewegten, seien sie "für die Union
ein noch interessanterer Gesprächspartner".
Ein schwarz-grünes Bündnis hätte Strobl zufolge auch Rückhalt an
der Basis. Gerade viele Frauen in seinem Landesverband priesen
Schwarz-Grün derzeit als "charmantes Zukunftsprojekt", sagte der
CDU-Landeschef von Baden-Württemberg. Auch für sein Bundesland peilt
Strobl diese Option an. "Wenn Stefan Mappus Schwarz-Grün in
Baden-Württemberg nicht immer wieder verhindert hätte, dann hätten
wir möglicherweise eine andere Landesregierung."
Die Grünen-Wirtschaftsexpertin und mögliche neue Fraktionschefin
im Bundestag, Kerstin Andreae, bekräftigte in "2+Leif" die
Notwendigkeit eines Richtungswechsels ihrer Partei. "Es geht nicht um
rechts oder links, es ist wichtig, dass wir wieder anschlussfähiger
werden." Die Grünen dürften zwar "nicht der verlängerte Arm der
Wirtschaftslobby werden". Wichtig seien aber "Brücken zur
Wirtschaft", da die ökologische Wende nur gemeinsam mit den
Unternehmen umsetzbar sei. Andreae forderte ihre Partei zugleich auf,
mit neuem Selbstbewusstsein in die Sondierungsgespräche mit der Union
zu gehen. Schwarz-Grün sei möglich, "wenn starke grüne Inhalte
umzusetzen wären". Die bisherige Vizechefin der Fraktion, die sich am
Dienstag für den Vorsitz bewirbt, betonte: "Wir sind keine
'Bindestrich-Partei'. Wir sind nicht Rot-Grün oder Schwarz-Grün,
sondern wir sind Grün, und darauf müssen wir fokussieren." Alle
Grünen seien durch gemeinsame Ziele geeint. "Und diese vehement und
selbstbewusst zu vertreten, täte uns wirklich gut."
Das Folgende bitte nicht veröffenlichen:
Die Nachricht wurde vorab, nach Aufzeichnung der Sendung
verbreitet. "2+Leif" wird am Montagabend um 23.15 Uhr im
SWR-Fernsehen ausgestrahlt.
Kontakt:
Peter Bergmann
2+Leif
Südwestrundfunk
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