(ots) - GEW fordert nach OECD-Studie von Merkel Neustart
in Bildungspolitik
Vorsitzende Tepe: Dreigliedriges Schulsystem abschaffen und
Ganztagsschulen für Grundschüler einführen - Ältere bei Thema
Internet bereits abgehängt
Osnabrück.- Angesichts des schlechten Abschneidens von Deutschland
beim ersten PISA-Test für Erwachsene hat die Gewerkschaft Erziehung
und Wissenschaft (GEW) von der künftigen Bundesregierung einen
Neustart in der Bildungspolitik gefordert. In einem Gespräch mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte die GEW-Vorsitzende
Marlis Tepe: "Angela Merkel muss die Bildungspolitik zur Chefsache
machen und von vorne anfangen. Das dreigliedrige Schulsystem ist
sozial ungerecht und gehört zugunsten des längeren gemeinsamen
Lernens abgeschafft." In Deutschland hänge der schulische Erfolg noch
immer zu stark von der Herkunft der Eltern ab.
Tepe sprach sich dafür aus, dass der Staat den Schwächsten der
Gesellschaft kostenlose Bildungsangebote zur Verfügung stellt und das
Kooperationsverbot des Bundes mit den Ländern aufgehoben wird. "Zudem
müssen wir bereits in der Grundschule flächendeckend Ganztagsschulen
einführen und durch eine zweckgebundene Vermögenssteuer die
Bildungspolitik der Länder finanzieren", sagte sie.
Mit Blick auf die Probleme von Erwachsenen beim Umgang mit
Computern kritisierte die GEW-Vorsitzende, dass die Älteren
gesellschaftlich bereits abhängt worden seien. "Damit Deutschland
hier in den nächsten Jahren im OECD-Vergleich besser dasteht, müssen
dringend alle Schulen mit Computern ausgestattet werden."
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