(ots) - Anlässlich des internationalen Mädchentages am 11.
Oktober erinnert die Hilfsorganisation CARE daran, dass
hunderttausende syrische Mädchen momentan nicht zur Schule gehen
können und dadurch ihre Zukunft gefährdet ist. In Syrien selbst
behalten Eltern aus Angst vor der täglichen Gewalt ihre Kinder zu
Hause. In den Nachbarländern fehlt es an Klassenräumen und Lehrern,
um syrische Flüchtlingskinder zu unterrichten: "Obwohl die Schulen in
den städtischen Ballungszentren von Jordanien inzwischen
Doppelschichten anbieten und die Klassen dreimal so viele Kinder
aufnehmen wie gewöhnlich, ist das Bildungssystem überlastet",
berichtet die deutschsprachige CARE-Mitarbeiterin Johanna
Mitscherlich aus Jordanien.
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind fast 328.000 der über
2,1 Millionen syrischen Flüchtlinge in der Region schulpflichtige
Mädchen. Alleine in Jordanien besucht derzeit nur ein Drittel der
rund 150.000 syrischen Kinder im schulpflichtigen Alter die Schule.
"Ich habe mit syrischen Flüchtlingsfamilien gesprochen, die drei bis
fünf Kinder haben", berichtet Mitscherlich. "Die Eltern müssen sich
entscheiden: Welches ihrer Kinder schicken sie in die Schule?"
Meistens seien es die Töchter, die bei der Entscheidung leer
ausgingen. Denn neben fehlendem Geld für Schulmaterial gebe es auch
die Furcht, Töchter mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß die
langen Wege zu den Schulen zurücklegen zu lassen.
Im benachbarten Libanon gehen schätzungsweise weniger als zehn
Prozent der Flüchtlingskinder zur Schule. Bis zum Ende des Jahres
2013 könnte die Zahl der Syrer im Libanon eine Million erreichen,
beinahe ein Drittel davon Kinder im Alter von fünf bis 17 Jahren.
"Die gastgebenden Gemeinden müssen dringend mehr Unterstützung
bekommen, damit Schulunterricht, aber auch andere Dienstleistungen
für die Flüchtlinge bereitgestellt werden können", berichtet
CARE-Mitarbeiterin Johanna Mitscherlich. Neben dem Unterrichtsstoff
bedeutet Schule für die häufig traumatisierten Mädchen auch ein
wichtiges Stück Normalität und schafft einen sicheren Raum, um sich
mit Freundinnen auszutauschen und neues Selbstbewusstsein in der
Fremde zu bekommen. "Am internationalen Tag des Mädchens muss die
Welt auf die syrischen Mädchen blicken."
Hintergrund: Der internationale Tag des Mädchens wurde erstmals am
11. Oktober 2012 von den Vereinten Nationen ausgerufen und soll auf
die besonderen Bedürfnisse von Mädchen weltweit aufmerksam machen.
Ihnen bleibt häufig der Weg zu Bildung versperrt und sie sind
Gefahren wie Kinderheirat, sexualisierter Gewalt und Diskriminierung
ausgesetzt.
Um weltweit Mädchen und ihre Familien unterstützen zu können,
benötigt CARE Spenden: Spendenkonto 4 40 40 Sparkasse KölnBonn, BLZ
370 50 198 Onlinespenden unter www.care.de/spenden
ACHTUNG REDAKTIONEN: CARE-Mitarbeiterin Johanna Mitscherlich steht
in Amman für Interviews und Informationen zur Verfügung. Bei
Interesse melden Sie sich bitte bei der CARE-Pressestelle. Fotos aus
Jordanien und dem Libanon stellen wir Ihnen kostenfrei unter
http://www.care.de/presse/pressefotos zum Download bereit.
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke
Telefon: 0228 / 97563 46
Mobil: 0151 / 147 805 98
E-Mail: wilke(at)care.de