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Catalyst-Programm setzt auf Durchbruch in der Forschung, um
Patienten
praktische Vorteile zu bieten
Zum Welttag der psychischen Gesundheit (World Mental Health Day)
rufen Janssen Pharmaceutica NV und das Insight Partnership* mit dem
Catalyst-Programm gemeinsam ein neues europaweites Trainingsprogramm
ins Leben, das Gesundheits- und andere Fachkräfte dabei unterstützen
soll, bei der Behandlung von Menschen mit Schizophrenie bessere
Ergebnisse zu erzielen.
Das Catalyst-Trainingsprogramm besteht aus zwei Teilen. Der erste
Teil ist ein Betreuungsservice für Fachkräfte, der ihnen das nötige
Training bietet, um Menschen mit Schizophrenie bei ihrem
Wiedereinstieg ins Berufsleben zu unterstützen. Der zweite
Bestandteil des Programms ist ein Service zur Schulung der
Fähigkeiten von Gesundheitsfachkräften im Bereich der psychosozialen
Therapien, der neben der motivierenden Gesprächsführung auch die
kognitive Verhaltenstherapie (Cognitive Behavioural Therapy, CBT) und
Psychoedukation** betrifft.
Bei der Entwicklung von Catalyst standen die Bedürfnisse der
Patienten im Vordergrund. Auch wenn bei der Behandlung von
Schizophrenie bereits bedeutende Fortschritte erzielt worden sind,
erhalten Gesundheitsfachkräfte durch Catalyst ab sofort Zugang zu
allen erforderlichen Zusatzfähigkeiten, damit sie im Hinblick auf die
Lebensqualität und Zukunftsaussichten der an dieser Erkrankung
leidenden Menschen greifbare Veränderungen bewirken können.
Menschen mit Schizophrenie den Wiedereinstieg ins Berufsleben
ermöglichen
Die im Rahmen des Catalyst-Programms angebotene Berufsförderung
mit der Bezeichnung "Individual Placement and Support" beruht auf
aktuellster evidenzbasierter Forschung und kehrt die traditionelle
Train-then-Place-Strategie im Bereich der beruflichen
Wiedereingliederung ins Gegenteil um. Stattdessen wird ein
Place-then-Train-Ansatz verfolgt, der sich auf den Grundsatz stützt,
dass das Finden und Behalten eines Arbeitsplatzes wichtige Teile des
persönlichen Genesungsprozesses sind.
Die Arbeitslosenquote von Menschen mit Schizophrenie liegt im
Vereinigten Königreich üblicherweise bei 75 bis 96 %.[1]-[3] Diese
Situation bringt tief greifende Auswirkungen auf weitere Aspekte der
Gesundheit und des Wohlbefindens von Patienten mit sich und geht mit
einer erheblichen Kostenbelastung für die Gesellschaft einher.[4]
Kontrollierte Studien haben gezeigt, dass Menschen, die mittels
der Individual Placement and Support-Methode unterstützt wurden, bei
der Suche nach einem Arbeitsplatz doppelt so häufig erfolgreich waren
und deutlich länger arbeiteten, als Menschen, die traditionelle
Berufsförderungsmassnahmen in Anspruch nahmen. Zudem wiesen Menschen,
die bei der Arbeitssuche erfolgreich waren, neben einer niedrigeren
Hospitalisierungsrate auch bessere Behandlungsergebnisse auf.[5]
Individual Placement and Support gilt im internationalen Raum
mittlerweile als bestes Beispiel für evidenzbasierte Praxis.[6],[7]
Catalyst Individual Placement and Support richtet sich
insbesondere an junge Menschen mit Schizophrenie im Anfangsstadium
der Behandlung, da die im späten Jugendalter und frühen
Erwachsenenalter auftretende Psychose mit einem stark rückläufigen
Beschäftigungs- und Bildungsstand einhergeht.[8],[9]
"Die Erwerbstätigkeit resultiert nicht nur in einem erhöhten
persönlichen Einkommen, sie trägt auch zur Wiederherstellung der
Lebensqualität und des Selbstwertgefühls von jungen Menschen mit
Psychosen bei", so Professor Jo Smith, beratender klinischer
Psychologe und Leiter der frühzeitigen Intervention am Worcestershire
Health and Care NHS Trust im Vereinigten Königreich. "Durch Catalyst
Individual Placement and Support verlagert sich der Schwerpunkt von
der Krankheit auf das Wohlbefinden. Junge Menschen, die frühzeitig an
Psychosen leiden, erhalten so Zugang zu einem integrierten
Förderkonzept, das ihnen bei der Erreichung ihrer Bildungs- und
Berufsziele hilft und ihnen ein erfüllteres Leben bietet."
Menschen mit Schizophrenie helfen, ihre Krankheit besser zu
verstehen
Der im Rahmen des Catalyst-Programms angebotene Service zur
Schulung bestimmter Fähigkeiten mit der Bezeichnung "Learn and
Implement" schult Gesundheitsfachkräfte im Einsatz psychologischer
Therapien, damit sie Menschen mit Schizophrenie dabei helfen können,
ihre Erkrankung und den Behandlungsplan besser zu verstehen,
alltägliche Aktivitäten zu erledigen, sich Ziele zu setzen und ihre
Zukunft aktiv mitzugestalten.
Laut klinischen Richtlinien besteht die optimale Behandlung für
Menschen mit Schizophrenie in einer Kombination aus Medikation,
Psychotherapie, Psychoedukation und Selbsthilfe.[10] Aus den
Ergebnissen der kürzlichen Befragung zum Thema Therapieadhärenz der
Global Alliance of Mental Illness Advocacy Networks (GAMIAN) - Europe
geht hervor, dass weniger als 40 % der Befragten neben ihrer
Medikation eine zusätzliche psychosoziale Therapie erhalten.[11] Dies
verdeutlicht, dass viele Menschen nicht optimal versorgt werden.
Catalyst Learn and Implement bietet Gesundheitsfachkräften das
erforderliche Training, um sicherstellen zu können, dass Patienten
die bestmögliche Pflege und Unterstützung erhalten.
"Das Catalyst-Programm stützt sich auf den Grundsatz, dass
Durchbrüche in der Forschung auch zu greifbaren Verbesserungen der
Patientenpflege führen müssen", so Professor Douglas Turkington,
medizinischer Direktor und Professor für psychosoziale Psychiatrie am
Royal Victoria Infirmary in Newcastle im Vereinigten Königreich.
"Durch die Anwendung der neuesten psychologischen Therapieverfahren
bei ihren Patienten können Gesundheitsfachkräfte die Hoffnungen ihrer
Patienten besser verstehen und ihnen bei der Ausschöpfung ihres
Potenzials behilflich sein."
"Im Bereich der Psychiatrie erfüllt Janssen seit geraumer Zeit die
grössten unerfüllten Bedürfnisse von Patienten", so Jane Griffiths,
die Vorsitzende des Konzernvorstands von Janssen. "Wir sind
begeistert, das Catalyst-Programm ins Leben zu rufen und mit
Gesundheitsfachkräften gemeinsam darauf hin zu arbeiten, positive
Veränderungen für Menschen mit Schizophrenie zu bewirken."
Hinweise an Redakteure
Catalyst wurde im August 2013 im Vereinigten Königreich ins Leben
gerufen, als im Rahmen von Catalyst Learn and Implement ein Workshop
zum Thema kognitive Verhaltenstherapie stattfand. Darauf folgte im
Oktober 2013 der Start des Programms in Dänemark. Der Teilbereich
Individual Placement and Support wird im November 2013 im Vereinigten
Königreich starten.
Besuchen Sie http://www.catalystprogramme.com für nähere
Informationen zum Catalyst-Programm.
*Das Insight Partnership wurde von zwei erfahrenen Psychiatern
gegründet, die im Bereich der CBT-Forschung Pionierarbeit geleistet
haben: einem Pfleger und Therapeuten mit Tätigkeitsschwerpunkt
Psychosen und einem erfahrenen Wirtschaftsführer aus dem
Gesundheitswesen. Insight wurde im Jahr 2010 gegründet, um der immer
grösseren Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Schulungsangeboten
im Bereich der kognitiven Verhaltenstherapie zur Behandlung von
Psychosen nachzukommen.
**Die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) bietet Menschen
umfangreichere Kontrollmöglichkeiten bei Entscheidungen bezüglich
ihrer Gesundheit und Behandlung. Zudem zielt sie auf ein besseres
Verständnis der Selbstfürsorge und eine entsprechende Schärfung des
Bewusstseins ab, um die gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen
Einzelpersonen und Fachkräften zu verbessern, die in deren Pflege
eingebunden sind.
Die motivierende Gesprächsführung (MI) bietet
Gesundheitsfachkräften die nötigen Hilfsmittel, um den Prozess der
Behandlungsplanung zu vereinfachen und zu optimieren. Bei der
motivierenden Gesprächsführung, die auf interaktiver Kommunikation
zwischen Gesundheitsfachkraft und Patient beruht, steht der Patient
im Mittelpunkt. Die motivierende Gesprächsführung ermutigt Patienten
dazu, sich die Frage zu stellen, wo sie augenblicklich stehen und wo
sie in Zukunft gerne stehen würden. Dabei wird Wert auf die
individuellen Gründe für eine Veränderung der gegenwärtigen Situation
gelegt und die entsprechenden Vorteile werden der Person gegenüber
ausführlich erläutert.
Psychoedukation hilft Gesundheitsfachkräften dabei, ihre Patienten
und deren Angehörige über die Krankheit Schizophrenie aufzuklären.
Dabei werden Themen wie Symptome, Diagnosen, Ursachen, Medikation,
Rückfälle sowie Planung und Genesung behandelt. Psychoedukation ist
eine Kombination aus Information ("Edukation") und Elementen der
Psychotherapie ("Psycho"). Es bestehen Hinweise darauf, dass die Zahl
der Krankenhausaufnahmen mithilfe von Psychoedukation gesenkt werden
kann, da sie Patienten ein besseres Verständnis ihrer Erkrankung
sowie der Notwendigkeit vermittelt, den Behandlungsplan einhalten zu
müssen. Psychoedukation kann sowohl in Form einer Einzelveranstaltung
als auch in einer Gruppensitzung erfolgen. Studien haben gezeigt,
dass die Kombination aus medizinischer Behandlung und Psychoedukation
für Patienten und Betreuer zu optimalen Behandlungsergebnissen führen
kann.
Informationen zur Schizophrenie
Schizophrenie ist eine relativ häufige Erkrankung, die Menschen
aus allen Ländern, sozioökonomischen Schichten und Kulturkreisen
treffen kann. Die Prävalenz der Krankheit fällt in aller Welt ähnlich
aus - fast eine von 100 Personen wird an Schizophrenie erkranken,
bevor sie 60 Jahre alt ist. Männer und Frauen sind gleichermassen
gefährdet.[12]
Es gibt keine alleinige Ursache für Schizophrenie. Man geht davon
aus, dass eine Kombination aus verschiedenen Faktoren zur Entwicklung
der Erkrankung beiträgt. Scheinbar sind sowohl genetische als auch
umweltbedingte Faktoren von Bedeutung.[13]
Wissenschaftler vertreten die Auffassung, dass die Symptome der
Schizophrenie, wie beispielsweise Halluzinationen, Wahnvorstellungen,
ein Mangel an emotionalem Reaktionsvermögen, sozialer
Rückzug/Depression, Apathie sowie Antriebs- und Initiativlosigkeit,
in erster Linie durch Unregelmässigkeiten im Gehirn verursacht
werden.
Die Behandlung der Schizophrenie erfolgt im Allgemeinen durch den
Einsatz von Medikamenten in Kombination mit psychosozialer
Behandlung, um Menschen den tagtäglichen Umgang mit ihrer Erkrankung
zu erleichtern.
Nähere Informationen zur Schizophrenie sowie hilfreiche Ressourcen
und interaktive Hilfsmittel für erkrankte Menschen sind auf
http://www.schizophrenia24x7.com verfügbar. Die Website wird von
Janssen Pharmaceutica NV gesponsert.
Informationen zu Janssen
Die Janssen Pharmaceutical Companies haben sich dem Ziel
verschrieben, die wichtigsten medizinischen Herausforderungen unserer
Zeit anzunehmen und zu lösen. Dies betrifft die Bereiche Onkologie
(z. B. multiple Myelome und Prostatakrebs), Immunologie (z. B.
Schuppenflechte), Neurowissenschaften (z. B. Schizophrenie, Demenz
und Schmerzerkrankungen ), Infektionskrankheiten (z. B. HIV/AIDS,
Hepatitis C und Tuberkulose) sowie Herz-Kreislauf- und
Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes). Angetrieben von unserem
Engagement für Patienten entwickeln wir integrierte und nachhaltige
Lösungen für die Gesundheitspflege, indem wir auf Basis von
vertrauensvollen und transparenten Partnerschaften Seite an Seite mit
verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens zusammenarbeiten. Nähere
Informationen sind auf http://www.janssen-emea.com verfügbar.
Referenzen
1) Killackey E et al. Exciting career opportunity beckons! Early
intervention and vocational rehabilitation in first-episode psychosis: employing
cautious optimism. Australian and New Zealand Journal of Psychiatry. 2006; 40: 951-962
2) Marwaha S, Johnson S. Schizophrenia and employment: A review. Social
Psychiatry and Psychiatric Epidemiology. 2004; 39, 337-349
3) Perkins R, Rinaldi M. Unemployment rates among patients with long-term mental
health problems: A decade of rising unemployment. Psychiatric Bulletin. 2002;26(8):
295-298
4) Wu EQ et al. The economic burden of schizophrenia in the United States in
2002. J Clin Psychiatry. 2005; 66(9): 1122-1129
5) Burns T et al. The effectiveness of supported employment for people with
severe mental illness: a randomised controlled trial in six European countries.
Lancet. 2007; 370: 1146-1152
6) Bond G. Supported employment: evidence for an evidence-based practice.
Psychiatric Rehabilitation Journal. 2004; 27: 345-359
7) Bond G et al. An update on randomised controlled trials of evidence based
supported employment. Psychiatric Rehabilitation Journal. 2008; 31(4): 280-290
8) Mueser KT et al. A prospective analysis of work in schizophrenia.
Schizophrenia Bulletin. 2001; 27: 281-296
9) Kessler RC et al. Social consequences of psychiatric disorders. I.
Educational attainment. American Journal of Psychiatry. 1995; 152:1026-1031
10) National Institute for Clinical Excellence: Schizophrenia: The NICE
guideline on core interventions in the treatment and management of schizophrenia in
primary and secondary care; National Clinical Practice Guidelines Number CG82,
abrufbar unter http://www.nice.org.uk/nicemedia/live/11786/43607/43607.pdf.
Letzter Zugriff: September 2012
11) Gauci et al. The Global Alliance of Mental Illness Advocacy Networks-Europe
(GAMIAN-Europe) pan-European adherence to treatment survey. Posterpräsentation im
Zuge des 25. Europäischen Kongresses für Neuropsychopharmakologie (ECNP) im
österreichischen Wien, 2012.
12) American Psychiatric Association (APA). Practice guideline for the treatment
of patients with schizophrenia. Zweite Auflage 2004;42
13) Lang et al. Molecular mechanisms of schizophrenia. Cellular Physiology and
Biochemistry 2007;20:687
Pressekontakt:
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Laura Dobell
- Janssen Pharmaceutica NV - Telefon: +44(0)1494-658-151, E-Mail:
ldobell(at)its.jnj.com ; Joanna Sullivan - Publicis Life Brands Resolute
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Telefon: +44(0)207-3977-485, E-Mail:
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