(ots) - Gülle-Brandbrief an Agrarminister: Landkreise
aus Weser-Ems fordern Import-Verbot
Meyer soll systematische Überwachung ermöglichen -
Nährstoff-Export nach Ost-Niedersachsen?
Osnabrück.- Für ein Import-Verbot von Gülle in das westliche
Niedersachsen machen sich mehrere Landkreise aus der Region Weser-Ems
in einem gemeinsamen Schreiben an Landwirtschaftsminister Christian
Meyer (Grüne) stark. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung"
(Montag). Die Kreisverwaltungen aus dem Emsland, Cloppenburg, Vechta,
der Grafschaft Bentheim und Osnabrück fordern demnach die
Landesregierung in dem Schreiben auf, Nährstoffeinfuhren in Form von
Gülle oder Gärresten aus Biogasanlagen aus Nordrhein-Westfalen und
den Niederlanden zu verhindern. Die Region habe bereits jetzt einen
Überschuss an Nährstoffen, argumentieren die Kreisverwaltungen - jede
zusätzliche Tonne Gülle, sei "eine Tonne zu viel". Zudem beklagen die
Behörden laut "Neuer Osnabrücker Zeitung", dass das Ministerium keine
systematische Gülle-Überwachung ermögliche. Die Behörden fordern das
"sofortige Inkraftsetzen" eines Erlasses, der die Zusammenarbeit
zwischen den Kreisverwaltungen und der Landwirtschaftskammer als
Gülle-Behörde erleichtert, zitiert das Blatt aus dem Schreiben.
Datenschutzrechtliche Gründe würden das derzeit verhindern. Eine
flächendeckende Überwachung der ordnungsgemäßen Verbringung von Gülle
auf die Felder sei so nicht möglich, monieren die Behörden. Seit
Monaten liege der Entwurf eines Erlasses vor, werde aber nicht
umgesetzt. Die dritte Forderung des "Gülle-Brandbriefes" aus der
Region Weser-Ems, die als das Herzstück der Fleischproduktion in
Niedersachsen gilt: Das Landwirtschaftsministerium soll sich Gedanken
machen, wie Gülle und Gärreste effektiv transportfähig gemacht werden
können. Dahinter steckt die Idee, Nährstoffe aus der potenziell
überdüngten Region Weser-Ems in nährstoffärmere Gebiete wie
beispielsweise Ost-Niedersachsen zu transportieren.
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