(ots) - Des Sparens müde
Die Sorge darüber, wovon man im Alter leben wird, treibt wohl
jeden um, schließlich wird seit Jahren gebetsmühlenartig wiederholt:
Wer später eine angemessene Rente beziehen will, muss rechtzeitig
privat vorsorgen. Dass die früher gerühmten Alternativen allerdings
auch nicht so recht funktionieren, ist ebenfalls kein Geheimnis.
Kapitalgestützte Modelle nützen wenig, wenn das Zinsniveau niedrig
ist, und das ist es seit geraumer Zeit. Dass die Riester-Rente
Geringverdienern unter dem Strich nicht viel bringt, haben Experten
vorgerechnet, und zur Gruppe der Niedriglöhner zählt Studien zufolge
jeder Vierte. Über allem schwebt die Inflationsrate: Wenn die höher
liegt als die Zinsen, manchmal sogar als Lohnzuwächse, wozu dann noch
sparen?
Dass immer mehr Menschen ihre Vorsorgeaktivität einstellen, wird
kaum damit zu erklären sein, dass sie auf bessere Zeiten hoffen, die
irgendwann ja wieder kommen müssten. Die Zahlen deuten eher auf
Resignation hin. Umso dringender müssen neue Wege gefunden werden.
Nachdem jahrelang vor allem auf private Vorsorge gesetzt wurde,
könnte nun wieder die gute, alte gesetzliche Rente in den Blick
rücken. Vor allem die für 2014 angekündigte Beitragssenkung, die die
Bildung von Rücklagen erschwert und auf die viele lieber verzichten
würden. Aber auch dieser erste Schritt würde nur eine kleine
Justierung bedeuten. Nötig ist ein großer Wurf.
Maik Nolte
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