(ots) - Auszüge aus dem Zinskommentar der Dr. Klein & Co.
AG
Am 2. Oktober entschied die Führungsriege der Europäischen
Zentralbank (EZB), den Leitzins weiterhin auf dem niedrigen Niveau
von 0,5 Prozent zu belassen. Begründet wurde die Entscheidung mit der
mittelfristig weiterhin geringen Inflationsgefahr und der leichten
wirtschaftlichen Erholung bei nach wie vor verhaltenen Finanz- und
insbesondere Kreditmärkten. Nach einem kontinuierlichen Anstieg seit
Mai bewegten sich die Baufinanzierungszinsen in den vergangenen vier
Wochen seitwärts. "Europa kann und wird sich bei den kurzen
Zinsbindungen mittelfristig kein höheres Zinsniveau leisten", sagt
Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG. "Die
Baufinanzierungszinsen sind aber nicht direkt von der EZB
beeinflussbar, weshalb wir Privatkunden raten, sich das aktuelle
Zinsniveau langfristig zu sichern."
Europas Wirtschaft zeige einen kontinuierlichen Anstieg im
Wachstum, der durch die Geldpolitik unterstützt werde, erläuterte
EZB-Präsident Mario Draghi die Zinsentscheidung der EZB. Der niedrige
Leitzins soll den Geldmarkt weiter stabilisieren und somit die
schrittweise Erholung der Wirtschaftsleistung in Europa fördern. Die
Konsolidierung der Staatshaushalte schreite voran, so Draghi. Das
EZB-Gremium gehe von einer steigenden globalen Nachfrage nach
Exportgütern aus der Euro-Zone aus, die den Aufschwung weiter
vorantreiben würden. Auch kämen die Verbesserungen im Finanzmarkt
langsam in der Realwirtschaft an. Und aufgrund der geringen Inflation
seien die Reallöhne gestiegen. Insgesamt wirke sich die aktuelle
Situation positiv auf den privaten Konsum aus. Einzig die hohe
Arbeitslosigkeit insbesondere in den südeuropäischen Staaten stünde
dem entgegen. Zu den Risiken des wirtschaftlichen Ausblicks zählen
weiterhin die Fragilität des globalen Geld- und Finanzmarktes und
steigende Rohstoffpreise, die die weltweite Nachfrage senken könnten.
Auch eine ungenügende oder zu langsame Umsetzung der
Strukturreformen in den Euroländern könnte den Aufschwung dämpfen.
Entwicklung der Baufinanzierungszinsen in Deutschland
Die Entwicklung der Baufinanzierungszinsen in Deutschland wird
weiterhin durch die unsichere Situation in den USA und die
Wechselkurssituation des Euro beeinflusst. Obwohl Ben Bernanke wider
Erwarten im September an seiner ultralockeren Geldpolitik festhielt,
verharren die Renditen für amerikanische Staatsschulden auf erhöhtem
Niveau. Dazu tragen das US-Haushaltsdebakel und die Debatte um die
Verschuldungsgrenze bei. Sollte es dort zu keiner Einigung kommen,
wären noch weit höhere US-Zinsniveaus vorstellbar. Diese Entwicklung
trieb nicht nur den Euro nach oben, sondern verhinderte auch weitere
Zinssteigerungen in Deutschland. Umgekehrt könnten jedoch bei einer
Einigung die Kapitalströme wieder aus dem Euro fließen und die
Renditen für Bundesanleihen und damit die Baufinanzierungszinsen
wieder steigen. "Solange unklar ist, ob sich die Regierungsparteien
in den USA einigen können, wie die Länder Südeuropas ihre
Verschuldungssituation bewältigen und wer in Deutschland regiert,
unterliegen Prognosen zur Zinsentwicklung erneut höchster
Unsicherheit", sagt Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr.
Klein & Co. AG und ergänzt: "Wenn sich die Lage stabilisiert und sich
die konjunkturellen Lichtblicke festigen, ist mit einem weiteren
Zinsanstieg zu rechnen". Privatkunden sollten nicht auf weiter
sinkende Zinsen spekulieren, sondern die Situation nutzen, um sich
langfristig das nach wie vor historisch niedrige Zinsniveau zu
sichern.
Den vollständigen Zinskommentar finden Sie unter:
www.bit.ly/GQK5OZ
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