(ots) - Thema: Abzug vom Hindukusch - Was wird aus
Afghanistan? Die Bundeswehr beendet ihren bisher größten
Auslandseinsatz, der kurz nach den Terroranschlägen vom 11. September
2001 begann. Ein Großteil der etwa 4.000 deutschen Soldaten wird
Afghanistan in den kommenden Monaten ebenso verlassen wie die
Mehrzahl der internationalen Streitkräfte. Ab 2015 sollen afghanische
Polizei und Armee selbst für Sicherheit sorgen - ob das gelingt, ist
ungewiss. Tausende Zivilisten und Soldaten, davon allein 54 deutsche,
verloren im Kampf gegen den Terror ihr Leben - war die Befreiung
Afghanistans von der Taliban-Herrschaft diesen Preis wert?
Darüber diskutieren bei "Beckmann":
Tanja Menz (Mutter eines in Afghanistan getöteten
Bundeswehrsoldaten) 2011 starb ihr 22-jähriger Sohn Konstantin bei
einem Attentat in Baghlan. Seither war Tanja Menz mehrfach bei der
Bundeswehr in Afghanistan, zuletzt gemeinsam mit
Verteidigungsminister Thomas de Maizière, als der Stützpunkt Kundus
übergeben wurde. Tanja Menz hofft, dass der internationale
Militäreinsatz Afghanistan geholfen hat und der Tod ihres Sohnes
somit einen Sinn hatte.
Nadia Nashir (Vorsitzende "Afghanischer Frauenverein") Für die
Journalistin, die in Kundus geboren wurde und aufgewachsen ist und
seit 1975 in Deutschland lebt, hat sich die Situation für afghanische
Frauen in den vergangenen zehn Jahren verbessert. Allerdings: Nadia
Nashir beklagt, dass immer noch nicht genug für den zivilen
Wiederaufbau getan wird.
Rahim Nagibulla (ehem. Dolmetscher der Bundeswehr in Afghanistan)
Durch eine Bombenexplosion in Afghanistan verlor er Anfang der 90er
Jahre als Kind ein Bein und kam zur Behandlung nach Deutschland.
Später kehrte Rahim Nagibulla in sein Heimatland zurück und arbeitete
drei Jahre als Dolmetscher für die Bundeswehr.
Susanne Koelbl (Spiegel-Korrespondentin und Afghanistan-Expertin)
Durch zahlreiche Aufenthalte kennt sie die Situation am Hindukusch
wie kaum eine andere deutsche Journalistin: Susanne Koelbl berichtet
seit Jahren über die politische Lage und den Alltag in Afghanistan.
Carsten Jacobson (Generalmajor der Bundeswehr und früherer
Sprecher der ISAF in Kabul) Carsten Jacobson betont den Kerngedanken
des Einsatzes, durch militärischen Schutz eine afghanische
Zentralregierung zu stärken und die zivile Infrastruktur aufzubauen.
Noch stehe Afghanistan "auf der Kippe", doch das nächste Jahr werde
richtungsweisend für die Zukunft am Hindukusch sein.
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