(ots) - In letzter Minute
Es war fünf vor zwölf. Die Einigung zwischen Demokraten und
Republikanern in den USA kam in letzter Minute. Nicht nur für die
USA, sondern auch für die Weltwirtschaft, sagen Experten, die den
Super-GAU der Aktienmärkte und einen Zusammenbruch des
internationalen Währungsgefüges vor Augen hatten. Wenn der Senat den
Kompromiss billigt, wovon auszugehen ist, wird auch das
Repräsentantenhaus zustimmen, und die US-Finanzen sind vorläufig
gerettet. Durch den wochenlangen Streit der Verantwortlichen ist das
öffentliche Leben im Land der weltgrößten Volkswirtschaft weitgehend
lahmgelegt. Behörden sind geschlossen, Nationalparks und fast alle
staatlichen Sehenswürdigkeiten gesperrt. Nur überlebenswichtige Dinge
wie das Rettungswesen funktionieren noch. Diese Situation kennen die
US-Bürger. Schon öfter war die Weltmacht ohne gültigen Haushalt,
waren Gelder eingefroren.
Mit der Einigung haben die Verantwortlichen darüber hinaus auch
einen weiteren immensen Imageschaden von ihrem Land abgewendet. Die
Welt schaute in den letzten Tagen nicht nur wegen der teilweise
abstrusen Verhandlungen gebannt nach Washington. Sondern auch, weil
sie Zeuge wurde von unverantwortlichem Geschacher. Darüber konnte man
nur den Kopf schütteln. Da saßen Erwachsene, die sich verhielten wie
Teenager in der Kneipe, die darüber streiten, wer das nächste Bier
bezahlt. Unmöglich.
Gerhard Placke
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