(ots) - Die Delfinschützerin Angela N. aus der Schweiz
handelte sich von einem Lehrerpaar, Susanne G. und Rüdiger H. aus der
Nähe von Augsburg, eine Strafanzeige ein. Sie hatte Susanne G.
(Homepage-Betreiberin der Seite "Meeresakrobaten") im Netzwerk
Facebook als "Dummschwätzerin, unkompetent, sehr frech und
menschenverachtend" bezeichnet und gefordert, dass "man ihr den Mund
mit toten Fischen endlich mal stopft", wie es bei der Fütterung von
gefangen gehaltenen Delfinen in Delfinarien praktizieren würde. Die
Beschuldigte unterstützt seit Jahren aktiv und ehrenamtlich die
beiden deutschen Tierschutzorganisationen Wal- und Delfinschutz-Forum
(WDSF) und ProWal. Die beiden Delfinarienbefürworter Susanne G. und
Rüdiger H. setzen sich insbesondere für die Delfinhaltung im
Tiergarten Nürnberg ein.
Die Staatsanwaltschaft im Kanton Luzern wollte den Fall jetzt
offenbar vom Tisch haben und lud die zerstrittenen Parteien zur
Vergleichsverhandlung. Der Streit zwischen den beiden Befürwortern
von "gut geführten Delfinarien" und den Tierschützern schwelt schon
seit Jahren. Immer wieder kritisieren die beiden Anzeigenerstatter
das WDSF und ProWal für die von ihnen initiierten
Delfinarienschließungen (Connyland/Schweiz, Heidepark Soltau,
Delfinarium Münster, Kas/Türkei) als "Delfinarienhasser". Die
anerkannte Gemeinnützigkeit der beiden Organisationen und deren
intensive Öffentlichkeitsarbeit gegen die nichtartgerechte Haltung
von Delfinen in Gefangenschaft war sogar Anlass für Rüdiger H. um
Eingaben bei der Polizei und den Finanzbehörden mit dem Ziel zu
machen, die Gemeinnützigkeit anzuzweifeln, bisher allerdings ohne
Erfolg.
Es gäbe nach Angaben des WDSF kaum einen Medienbeitrag über die
Tierschutz-Erfolge der beiden Organisationen, der nicht durch
Leserkommentare des Lehrerpaars kritisch begleitet würde. Der
ZDF-Redaktion hätten die beiden Kritiker erst kürzlich wegen eines
Berichts über die Erfolgsstatistik des WDSF-Geschäftsführers Jürgen
Ortmüller im ZDF-Magazin "Volle Kanne" eine schlechte Recherche
vorgeworfen. Das WDSF sprach von "Denunzierung" und konnte der
ZDF-Redaktion im Gegenzug wissenschaftliche Beiträge zur
Tierschutzarbeit vorlegen.
Andreas Morlok, Geschäftsführer von ProWal, freut sich indes über
die Kritik der wenigen Delfinarien-Befürworter: "Je lauter diese
Leute gegen Tierschützer brüllen und Anzeigen erstatten, umso größer
wird die Lobby gegen diesen Tiermissbrauch."
Die Vergleichverhandlung vor der Schweizer Staatsanwaltschaft
endete jetzt mit dem Ergebnis, dass die beiden Anzeigenerstatter ihre
Strafanzeige zurücknahmen und die Schweizer Tierschützerin versprach,
künftig keine Kommentare mehr gegen die beiden zu veröffentlichen.
Die Verfahrenskosten gingen zu Lasten der Schweiz.
Gleichwohl scheint das letzte Wort über die Streitigkeiten der
beiden Parteien um die umstrittene Delfinhaltung noch nicht gefallen
zu sein, denn die Diskussionen  werden derzeit auf Facebook intensiv
fortgeführt.
Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
Geschäftsführer des Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
www.wdsf.de
Tel.Nr. 0151 24030 952
E-Mail: wds-forum(at)t-online.de