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Stottern Japaner eigentlich auch? Ja, denn rund 1 Prozent der
Weltbevölkerung ist von Stottern betroffen, allein in Deutschland
sind es mehr als 800.000 Menschen. "Stottern beginnt meist im
Kindesalter, ganz unabhängig von der kulturellen und sozialen
Herkunft, in Afrika wird ebenso gestottert wie in Europa oder in den
USA", sagt Prof. Dr. Martin Sommer, Vorsitzender der
Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V. (BVSS). Am 22. Oktober
wird daher seit 1998 der "Welttag des Stotterns" begangen, der in
diesem Jahr unter dem Motto "People who stutter - Supporting each
other" steht.
Genau diese gegenseitige Unterstützung beweisen die
Stotterer-Selbsthilfegruppen und Betroffenenverbände rund um den
Globus, die am "Welttag des Stotterns" mit vielfältigen Aktionen um
Akzeptanz werben und über die Sprechbehinderung aufklären. Das fast
ausschließlich ehrenamtliche Engagement reicht von Infoständen und
Tagen der offenen Tür über selbstbewusste Grußbotschaften in sozialen
Netzwerken wie Facebook und YouTube bis hin zu einer weltweiten
Onlinekonferenz. Die Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe hat zum
Welttag eine Plakat- und Postkartenkampagne gestartet. Das fröhliche
Weltkugel-Motiv findet sich sowohl in öffentlichen Räumen als auch in
Logopädischen Praxen. "Stottern kennt keine Grenzen und verbindet
Betroffene", erläutert Sommer, der selbst seit seiner Kindheit
stottert, die Idee dahinter.
Obwohl Stottern sich individuell sehr unterschiedlich äußert,
erleben stotternde Menschen überwiegend die gleichen Schwierigkeiten
im Alltag. Sie werden verhöhnt oder ausgegrenzt und nicht selten in
Schule und Beruf benachteiligt. "Stottern ist aber keine Sackgasse",
betont der Göttinger Neurologe Sommer. "Sowohl bei Kleinkindern als
auch bei Senioren kann Stottern gut behandelt werden und auch der
Kontakt zu anderen Betroffenen kann helfen". Kontakt zu den rund 90
Stotterer-Selbsthilfegruppen in Deutschland für Betroffene ab 16
Jahren sowie zum bundesweit einzigen Eltern-Netzwerk vermittelt die
Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe. Der gemeinnützige Verein
ist die Interessenvertretung stotternder Menschen und bietet auch
Unterstützung bei der Suche nach Stottertherapeuten sowie eine
unabhängige Fachberatung zu Therapiemethoden für stotternde Kinder,
Jugendliche und Erwachsene.
Linktipps:
www.bvss.de (Homepage der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe)
www.bvss.de/welttag/2013 (Sonderseite zum Welttag des Stotterns)
http://isad.isastutter.org/ (Die Onlinekonferenz zum Welttag läuft
vom 1. - 22.10.2013)
Pressekontakt:
Ulrike Genglawski, Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V.,
Köln,
genglawski(at)bvss.de, Telefon 0221 139 1106.