(ots) - Jetzt geht das Schachern richtig los
Zum Schluss ging es schneller als erwartet. Schwarz-Rot will über
ein Regierungsbündnis verhandeln, CSU-Chef Horst Seehofers
überraschender Schwenk in Richtung Mindestlohn hat die Barrieren bei
der SPD einstürzen lassen. Nach dem Signal aus der Union, die
Neuordnung des Arbeitsmarktes voranzutreiben, kann SPD-Chef Sigmar
Gabriel mit Ruhe vor den Parteikonvent am Sonntag treten. Selbst die
Skeptiker im Parteivolk, das bei der SPD entscheidet, dürften sich zu
einem Ja zu Schwarz-Rot durchringen.
Dann geht das Schachern erst richtig los, auch um Posten. Die drei
stundenlangen Runden zwischen Schwarzen und Roten waren erst ein
Vorgeschmack. Es hat dabei heftig gerumpelt, NRW-Regierungschefin
Hannelore Kraft ist die größte Bedenkenträgerin bei den Genossen. Sie
treibt die Sorge, die Genossen würden an der Seite der starken
CDU-Chefin Angela Merkel zu einer Splitterpartei zerschreddert. Diese
Gefahr ist real, wie man in den letzten beiden Wahlperioden sah. Doch
nach dem Abgang der Grünen blieb der SPD wohl kein stichhaltiger
Grund mehr, sich zu versagen.
Von 2005 bis 2009 haben Union und SPD sehr effektiv
zusammengearbeitet. Die Fotos von Klimakanzlerin Merkel, ja, das war
einmal ihr Image, und Umweltminister Gabriel bezeugen es. Nun also
die Neuauflage, genau dies hat sich die Mehrheit der Bundesbürger
gewünscht. Die dürfen Union und SPD nun nicht enttäuschen.
Beate Tenfelde
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207