(ots) - Wenn am 27. Oktober die Uhren wieder auf die
Winterzeit um eine Stunde zurückgestellt werden, rebelliert bei viele
Menschen die "innere Uhr": Sie reagieren mit Schlafstörungen. Die
Winterschläfer im Tierreich haben mit der Zeitumstellung kein
Problem: "Sie werden müde, weil sich ihr Organismus auf den
Winterschlaf einstellt", sagt Peer Cyriacks, Biologe und Leiter des
Feldhamsterschutzprojektes der Deutschen Wildtier Stiftung. "Der
Feldhamster verkriecht sich jetzt in seinen Bau unterm Acker und
kommt erst im nächsten Frühjahr wieder hervor." Schäfchen zählen, um
in den Schlaf zu kommen, muss der Feldhamster allerdings nicht.
Pünktlich springt seine "innere Uhr" von Sommerzeit auf Winterzeit
um, denn das Schlafhormon Melatonin schnellt in die Höhe.
Auch für den Menschen ist Melatonin als Neurotransmitter im
Zusammenspiel mit anderen Hormonen eine wichtige Einschlafhilfe.
Melatonin synchronisiert beim Menschen den Tag-Nacht-Rhythmus. "Bei
Feldhamstern ist das anders", erläutert Peer Cyriacks. "Sie sind die
einzigen Säugetiere, die die meiste Zeit des Jahres keinen
Tag-Nacht-Rhythmus haben und deshalb wahrscheinlich auch keinen
zusammenhängenden Schlaf kennen." Zu diesen Erkenntnissen ist die
Forschungspreisträgerin der Deutschen Wildtier Stiftung, Dr. Stefanie
Monecke, bei ihren Arbeiten rund um den Aktivitätsrhythmus des
Feldhamsters gekommen.
Feldhamster können ihre Körpertemperatur während des
Winterschlafes auf bis zu 1,9 Grad senken, um Energie zu sparen. Die
Umgebungstemperatur ist bei diesem Prozess ausschlaggebend. Herrschen
im Hamsterbau fünf Grad, hat das Tier im Winterschlaf auch eine
Körpertemperatur von fünf Grad - erst wenn es gefriert, sinkt die
Körpertemperatur auf bis zu 1,9 Grad. Feldhamster nehmen während des
Winterschlafes kräftig ab, obwohl sie im Tages-Rhythmus zwischendurch
aufwachen, um zu fressen. "Dafür schmeißen sie ihren Stoffwechsel
kurzzeitig an. Anschließend fallen sie wieder in einen Tiefschlaf",
sagt Cyriacks. Wenn die Futtervorräte nicht reichen, müssen die Tiere
verhungern.
Immer weniger Feldhamster können zur Erntezeit genügend Getreide
und Sämereien sammeln, um zu überleben. Moderne Erntemaschinen
verwandeln Getreidefelder innerhalb kürzester Zeit in öde
Ackerwüsten. Deshalb bleiben die Hamsterbacken oft leer. Mittlerweile
sind Feldhamster in ganz Mitteleuropa vom Aussterben bedroht. Sie
stehen auf der Roten Liste und sind streng geschützt. Deshalb
arbeitet die Deutsche Wildtier Stiftung mit Landwirten und Forschern
zusammen, um das Tier vor dem Aussterben zu bewahren. Landwirte
können ihre Felder hamstergerecht bewirtschaften, indem sie z.B.
Erntestreifen belassen und Luzerne anbauen, die dem Tier ganzjährig
Nahrung und Deckung bieten.
Unterstützen Sie mit einer Feldhamster-Patenschaft das
Feldhamster-Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung. Infos unter:
www.WildtierSpendenShop.de
Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de
Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Billbrookdeich 216, 22113 Hamburg,
Telefon 040 73339-1874, Fax 040 7330278,
E.Goris(at)DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de