(ots) - Die internationale Kinderrechtsorganisation Save
the Children veröffentlicht heute den Report "Das Spiel mit dem
Leben" über die Fortschritte zur Bekämpfung der Kindersterblichkeit
weltweit. Verglichen werden die 75 Länder, die fast alle vermeidbaren
Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren verzeichnen. Im Bericht
werden erstmals Verbesserungen zum Ãœberleben von Kindern in
Zusammenhang gesetzt mit der Nachhaltigkeit von politischen Maßnahmen
wie Zugangsgerechtigkeit, d.h. ob die Verbesserungen alle Gruppen
(Geschlecht, Region, Einkommen) gleichermaßen betreffen.
Niger, eines der ärmsten Länder weltweit, ist führend in der
Bekämpfung von vermeidbaren Todesursachen bei Kindern unter 5 Jahre
und belegt den ersten Rang. Trotz knapper Ressourcen und
wiederkehrender Dürren hat das Land die Überlebensrate von Kindern
unter fünf Jahren seit 1990 um fast zwei Drittel verbessert. Grund
dafür ist eine Kombination aus kostenloser Gesundheitsfürsorge für
Schwangere und Babys, Ernährungsprogrammen sowie einer universellen
Basis-Gesundheitsversorgung.
Am Ende der Rangliste finden sich Papua Neuguinea,
Äquatorialguinea und Haiti mit einer schleppenden Verbesserung der
Ãœberlebenschancen von Kindern und geringen Investitionen in
Gesundheits- und Ernährungsprogramme.
"Noch immer sterben 4 Millionen Kinder an vermeidbaren
Todesursachen. Sie hätten gerettet wer-den können, wenn es keine
Gerechtigkeitslücke geben würde und es z.B. eine Basis-Versorgung für
alle geben würde - unabhängig von Einkommen, Region und Geschlecht.
Zwar konnte die Kindersterblichkeit seit 1990 von 12 Millionen auf
6,6 Millionen verringert werden. Doch dürfen wir dabei die Kinder
nicht vergessen, für die sich die Überlebenschancen nicht erhöht
haben. Hier müssen wir ansetzen: Jedes Kind,das geboren wird, hat das
Recht auf Ãœberleben und Entwicklung", betont Kathrin Wieland,
Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland.
"Wir können im Kampf gegen die Kindersterblichkeit nur erfolgreich
sein, wenn Neugeborenensterblichkeit und Mangelernährung, eine der
grundlegenden Ursachen für den Hauptanteil aller Kindstode, in den
einkommensschwachen Ländern deutlich reduziert werden. Von
chronischer Mangelernährung sind weltweit 165 Millionen Kinder
betroffen und seit 1990 ist die Sterblichkeitsrate bei Neugeborenen
von 37% auf 44% angestiegen. Das sind 2,9 Millionen der 6,6 Millionen
Todesfälle weltweit. Um die positiven Veränderungen zu
verstärken,bedarf es dringend politischen Willens und einer
ausreichenden Finanzierung", erläutert Kathrin Wieland.
Die oberen 10 Länder Die unteren 10 Länder
1. Niger 66. Komoren
2. Liberia 67. Guatemala
3. Ruanda 68. Myanmar
4. Indonesien 69. Turkmenistan
5. Madagaskar 70. Philippinen
6. Indien 71. Lesotho
7. China 72. Marokko
8. Ägypten 73. Haiti
9. Tansania 74. Äquatorialguinea
10. Mosambik 75. Papua Neuguinea
Weltweiter Aktionstag von Save the Children
Am 23. Oktober engagieren sich über 50.000 Kinder in mehr als 60
Ländern für Kinder weltweit. Vor allem beim "Race for Survival",
einem Kinderstaffelmarathon, der in aller Welt auf
Kindersterblichkeit sowie Mangelernährung aufmerksam machen soll.
Gemeinsam laufen Mädchen und Jungen gegen den Hunger. In Berlin gehen
Schulkinder gemeinsam mit Kindern aus der Hertha-Jugend an den Start.
Das Rennen findet ab 14 Uhr im Hanns-Braun-Stadion (Zugang
Hanns-Braun-Straße/Hertha BSC) statt.
Zusatzmaterial
Report (englisch) + Teilübersetzung (deutsch) zum Download unter:
http://www.savethechildren.de/downloads/berichte-studien/
Bilder zum Download unter: Indien: http://ots.de/9YPME
Niger: http://ots.de/gE0SH
Indonesien: http://ots.de/k2qKU
Alle Bilder unter Angabe © Save the Children freigegeben. Für
Schnittmaterial und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an die
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