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Trotz schlechter Leistungen deutscher Schüler: Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft verteidigt im Streitgespräch bei stern TV moderne Lehrmethoden der Rechtschreibung

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(ots) - "Die modernen Methoden sind gut, weil sie die Kinder
dort abholen, wo sie stehen", sagt Marlis Tepe live bei stern TV. Die
Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft machte im
Gespräch mit Steffen Hallaschka deutlich, dass Kinder heute mit sehr
unterschiedlichem Vorwissen in die Schule kommen: "Die einen können
schon lesen, die anderen kaum sprechen", sagte sie. Und deshalb sei
die Art, wie Kindern heutzutage Rechtschreibung beigebracht wird,
genau richtig. "Man hat nach einer Methode gesucht, die alle abholt"

Thema der Sendung war das sogenannte "Lesen durch
Schreiben"-Prinzip, das der Schweizer Reformpädagoge Jürgen Reichen
entwickelt hat. Es sieht vor, dass Kinder beim Einstieg in die
Schriftsprache keine Regeln lernen, sondern ausschließlich so
schreiben, wie sie hören und sprechen. Wie ein Wort wirklich
geschrieben wird, spielt zunächst keine Rolle. Auch Fehler werden in
der ersten Zeit nicht korrigiert.

Zu Gast zu diesem Thema war auch der CDU-Politiker Henryk
Wichmann, der vor kurzem mit Entsetzen feststellen musste, dass seine
zehnjährige Tochter überhaupt nicht in der Lage ist, orthographisch
richtig zu schreiben. "Mit dieser Methode wird die Schere in der
Klasse noch weiter auseinandergehen", sagt er im Studiogespräch bei
stern TV. "Die Methode gehört mindestens eingeschränkt, wenn nicht
verboten."

Kinder schreiben immer schlechter

stern TV hatte zuvor darüber berichtet, dass die Leistungen von
Schülern in Rechtschreibung in den vergangenen Jahren deutlich
nachgelassen haben: Laut einer Langzeitstudie der Universität Siegen
machten Viertklässler vor 40 Jahren sieben Fehler bei 100
geschriebenen Wörtern. Im Jahr 2012 waren es mehr als doppelt so
viele - nämlich durchschnittlich 16 Fehler.

Seit den 1990er Jahren wird das umstrittene "Lesen durch




Schreiben"-Prinzip an deutschen Schulen eingesetzt. Inzwischen sehe
man die Folgen bereits an den Universitäten, sagt Dr. Peter Kruck,
der an der Ruhr-Universität Bochum lehrt. Er bemängelt, dass immer
mehr Studenten die Orthographie nicht richtig beherrschen. Bei stern
TV berichtet er von "haarsträubenden Fehlern in den Haus- und
Examensarbeiten" seiner Studenten. Und: "Wir haben ein Riesenproblem
in der Lehrerausbildung. Die stehen am Ende ihres Studiums da und
sagen: Wir haben keinen Plan, wie Rechtschreibung funktioniert", so
Kruck. "Die meisten Lehramtsstudenten schaffen es nicht, zwei bis
drei Sätze fehlerfrei zu schreiben."

Die Meldung ist nur mit der Quellenangabe stern TV zur
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Rückfragen: Heike Foerster, Pressesprecherin stern TV,
Tel.: 0221/95 15 99 358
Mail: foerster(at)sterntv.de


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Datum: 24.10.2013 - 00:38 Uhr
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