PresseKat - Die Hans und Ilse Breuer-Stiftung verleiht Alzheimer-Forschungspreis an Dieter Edbauer und Michael T

Die Hans und Ilse Breuer-Stiftung verleiht Alzheimer-Forschungspreis an Dieter Edbauer und Michael T. Heneka (BILD)

ID: 967913

(ots) -
Professor Dr. Dieter Edbauer (DZNE-München) und Professor Dr.
Michael T. Heneka (Universität Bonn und DZNE-Bonn) haben den
diesjährigen renommierten Alzheimer-Forschungspreis der Frankfurter
Hans und Ilse Breuer-Stiftung erhalten, der mit insgesamt 100.000 EUR
dotiert ist und zwischen den beiden Wissenschaftlern geteilt wird.
Der Preis wurde am 23. Oktober anlässlich der Eibsee-Konferenz
"Zelluläre Mechanismen der Neurodegeneration" zum neunten Mal in
Folge verliehen und ist die höchstdotierte Auszeichnung für
Alzheimer-Forschung in Deutschland. Alzheimer und ähnliche Demenzen
gehören zu den größten gesundheitspolitischen Herausforderungen der
Gegenwart. Die Alzheimer-Erkrankung ist die häufigste Form der Demenz
mit über 20 Millionen Betroffenen weltweit. Noch gibt es keine
Heilung und die gegenwärtigen Behandlungen sind nur von geringer
Effektivität. Die Hans und Ilse Breuer-Stiftung hat sich daher zur
Aufgabe gemacht, herausragende Forschung auf diesem Gebiet zu
fördern.

Mit Professor Dr. Dieter Edbauer (geb. 1976) erhält ein
erfolgreicher Nachwuchswissenschaftler die begehrte Auszeichnung.
Schon als Postdoktorand erforschte er biochemische Mechanismen der
Alzheimer-Krankheit. Als Höhepunkt seiner Arbeit konnte ein
Schlüsselenzym, die sogenannte gamma-Sekretase, erstmals molekular
definiert werden. Damit gelang Dieter Edbauer ein bahnbrechender
Erfolg, der international beachtet wurde. Seine kürzlich in "Science"
erschienene Arbeit führte zu einem völlig neuem Konzept der
Pathologie und der Mechanismen der Frontotemporalen Demenz (der
zweithäufigsten Demenzerkrankung nach Alzheimer) sowie der
Amyotrophen Lateral Sklerose (ALS). Ein eigentlich als unmöglich
geltender zellulärer Mechanismus konnte direkt in Patienten
nachgewiesen werden. "Diese Arbeit trägt nicht nur grundlegend zum




Verständnis der Frontotemporalen Demenz und ALS bei, sondern hat auch
ein enormes Potential für zukünftige Therapien", so Professor Dr.
Christian Haass von der Ludwig-Maximilians-Universität in München,
Kuratoriumsmitglied der Hans und Ilse Breuer-Stiftung.

Dieter Edbauer studierte Medizin in München und promovierte 2001
am Genzentrum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU). Von 2001 bis
2004 war er am Adolf-Butenandt-Institut der LMU tätig. Nach einem
fünfjährigen Forschungsaufenthalt am renommierten Massachusetts
Institute of Technology (MIT) in Cambridge, USA, kehrte Edbauer 2009
als erster Helmholtz-Nachwuchsgruppenleiter an das neu gegründete
Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) nach
München zurück.

Prof. Dr. Michael T. Heneka (geb. 1967) ist leitender Neurologe
des interdisziplinären Klinischen Behandlungs- und Forschungszentrums
(KBFZ) für neurodegenerative Erkrankungen am Universitätsklinikum
Bonn und DZNE, Bonn. Er erhält den Forschungspreis in Anerkennung
seiner Erfolge bei der Kombination von klinischer Forschung mit
exzellenter Grundlagenforschung, denn die Förderung klinischer
Forschung ist ein großes Anliegen der Breuer-Stiftung. Heneka ist
weltweit führend auf dem Gebiet der Neuroinflammation und konnte erst
kürzlich in einer spektakulären Publikation in dem Fachmagazin
"Nature" zeigen, dass die Unterbindung einer Entzündungsreaktion im
Gehirn von Alzheimer-Mäusen nicht nur die Pathologie in den Mäusen
verhindert, sondern auch deren Gedächtnisverlust aufhält. Die
Bedeutung dieser Ergebnisse ist unschätzbar, da alle menschlichen
Alzheimer-Fälle Entzündungen im Gehirn zeigen - ein Vorgang, der
bisher viel zu wenig beachtet wurde. Seine Arbeiten haben ein hohes
Potential für zukünftige therapeutische Ansätze.

Michael Heneka schloss das Studium der Humanmedizin 1996 an der
Universität Tübingen ab und promovierte 1998. Danach arbeitete er als
Postdoktorand an der University of Illinois in Chicago, USA. 2002
wurde er Facharzt für Neurologie und habilitierte sich 2003 an der
Universität Bonn im Fach Neurologie. Nach einer Fellowship im
Department of Neurosciences, Case Western Reserve University,
Cleveland, USA, kehrte er 2004 nach Bonn zurück, wo er zunächst als
Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Neurologie arbeitete. Im
gleichen Jahr erhielt er den Ruf auf eine Universitätsprofessur für
Molekulare Neurologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU)
Münster.

2008 wurde Michael Heneka als Universitätsprofessor für Klinische
Neurowissenschaften an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität
Bonn berufen. Neben seinen Forschungs-, Begutachtungs- und
Lehrtätigkeiten ist Prof. Heneka Leiter der Klinischen
Forschergruppe 177 (DFG), Vorstandsmitglied des BMBF
Kompetenznetzwerks "Degenerative Demenzen" (KNDD) und Mitglied der
Bonfor-Kommission. Er ist zudem Organisator der Tagung "Venusberg
Meeting on Neuroinflammation", die alle zwei Jahre stattfindet. 2011
erhielt er den Christa-Lorenz-Preis für ALS-Forschung. "Die Hans und
Ilse Breuer-Stiftung ist froh, mit dem diesjährigen Preis erneut zwei
Forscher auszuzeichnen, denen entscheidende Durchbrüche gelungen
sind, die das Arbeitsgebiet dauerhaft prägen werden", betont
Christian Haass.

Die Hans und Ilse Breuer-Stiftung wurde im Jahr 2000 von dem
Unternehmer Hans Breuer gegründet. Ein wichtiger Impuls für die
Gründung der Stiftung ging von den leidvollen Erfahrungen aus, welche
die Familie Breuer selbst mit der Alzheimer-Krankheit machen musste.
Sowohl die Belastungen und Schwierigkeiten im Umgang mit der
Krankheit und ihren Symptomen, als auch das Gefühl, ihr machtlos
ausgeliefert zu sein, haben Hans Breuer und seine Familie dazu
veranlasst, sich der Thematik anzunehmen und sich im Kampf gegen
Alzheimer und andere Demenzkrankheiten zu engagieren. Die Stiftung
hat sich zur Aufgabe gemacht, die Lebenssituation von Demenzkranken
und ihren Angehörigen entscheidend zu verbessern. Zweck der
gemeinnützigen Stiftung ist es, exzellente wissenschaftliche
Forschung im Kampf gegen die Alzheimer-Krankheit und andere
Demenzerkrankungen zu fördern und wissenschaftliche Netzwerke auf dem
Gebiet der Alzheimer-Forschung zu unterstützen. Darüber hinaus
fördert die Breuer Stiftung zahlreiche Projekte aus den Bereichen
Versorgung, Betreuung und Therapie, die wesentlich dazu beitragen,
das Leben von demenziell Erkrankten und ihren Familienangehörigen zu
erleichtern.

Weitere Informationen zur Stiftung und allen Möglichkeiten zu
spenden sind auf der Website http://www.breuerstiftung.de abrufbar.

Spendenkonto Forschungsförderung:
Hans und Ilse Breuer-Stiftung
Kontonummer 2192431 042
BLZ 502 200 85
UBS Deutschland AG
IBAN DE91 5022 0085 2192 4310 42
BIC SMHBDEFF

Spendenkonto Betroffenenhilfe:
Hans und Ilse Breuer-Stiftung
Kontonummer 2192431 059
BLZ 502 200 85
UBS Deutschland AG
IBAN DE91 5022 0085 2192 4310 59
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