(ots) - Der Sieger heißt Wowereit
So kennt man Hartmut Mehdorn: Hemdsärmelig erledigte er schon
seinen Job als Vorstandsvorsitzender bei Deutscher Bahn und Air
Berlin. Genauso arbeitet er als Chef des umstrittenen Flughafens BER.
Nun setzt Mehdorn seinen Technik-Chef Horst Amann vor die Tür, eine
gute Entscheidung. Amann hat bereits zu viele Fehler gemacht. Auch
will er die gesamte Flughafenanlage gleichzeitig in Betrieb nehmen,
während Mehdorn auf einzelne Bauabschnitte setzt. Das scheint
plausibel angesichts der Riesenprobleme des Projekts.
Die Personalie ist aber weit mehr als das Ergebnis baufachlicher
Debatten. Der wahre Sieger heißt Klaus Wowereit. Denn Amanns Abgang
festigt seine Position als BER-Aufsichtsratsvorsitzender. Die war
Wowereit schon mal los. Der Grund: Berlins Regierender Bürgermeister
erwies sich als unfähig, das gigantische Bauprojekt angemessen zu
beaufsichtigen. Sein Nachfolger, Brandenburgs Ministerpräsident
Matthias Platzeck, zog sich jedoch aus der Politik zurück, sodass
Wowereit erneut in das Amt rutschte.
Wenn es nun wieder schlecht läuft mit dem BER, kann Wowereit
bequem auf Mehdorn zeigen, denn er hat die Weichen gestellt. Kein
Wunder, dass sich der Aufsichtsratschef im Hintergrund für Mehdorns
Anliegen einsetzte. Auch wenn die beiden die besseren Argumente
haben: Sollte es neue Probleme geben, wird Wowereit das wenig
treffen. Er kann sich aber feiern lassen, wenn's endlich läuft.
Georg Kern
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