(ots) - Das gute Recht
Man mag die Entscheidung bedauern, kann sie Grönland aber kaum
verwehren: Wenn auf der arktischen Insel jetzt wieder im großen Stil
Eisenerz und später auch Uran abgebaut werden, so gehen damit
erhebliche Risiken für die sensible und weitgehend naturbelassene
Umwelt dieses rauen Paradieses aus Fels, Wasser und Eis einher.
Auf der anderen Seite steht die Chance, dass hier, wo es einstmals
sogar hartgesottenen Wikingern zu unwirtlich war, so etwas wie
Wohlstand Einzug hält. Zumindest einer, der unabhängig ist vom
dänischen Mutterland und dessen immensen Überweisungen, die einigen
Parteien im Parlament in Kopenhagen zunehmend ein Dorn im Auge sind.
Geworben für den Bergbau hat maßgeblich die grönländische
Arbeiterpartei. Ihr Argument: Es geht um Jobs, und die sind auf
Grönland Mangelware. Einerseits wegen Klima, Struktur und Geografie
des riesigen dänischen Anhängsels, aber auch wegen der lähmend
umfassenden Sozialleistungen und der hohen, von Skandinavien
geprägten Arbeitskosten.
Schon jetzt sind allerdings viele Chinesen und andere Asiaten zu
niedrigeren Löhnen auf der Insel und überall anderswo in nordischen
Breiten tätig. Mit einem Rohstoffboom dürften es in Grönland noch
mehr werden. Ob der Berg- und hoffentlich nicht Raubbau also wirklich
die Erwartungen der Einheimischen erfüllt, dahinter muss ein dickes
Fragezeichen stehen.
Burkhard Ewert
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