(ots) - Historische Vergleiche sind nie passgenau. Der Blick
auf die NSA-Affäre weckt gleichwohl Erinnerungen an zwei düstere
Phasen der US-Nachkriegspolitik, Phasen, in denen die Hysterie in
Washington regierte. Zum einen war dies in den 50er Jahren die Hatz
des republikanischen Senators Jo McCarthy auf angebliche Kommunisten.
Zum Zweiten:der Watergate-Skandal, geprägt vom psychisch labilen
Präsidenten Nixon, der aus Furcht vor Widersachern sein eigenes Büro
verwanzen und Demokraten verfolgen ließ. Als Barack Obama 2008 zum
Präsidenten gewählt und schnell, allzu schnell, mit dem
Friedensnobelpreis geehrt wurde, hätte niemand für möglich gehalten,
in welchem Licht dieser Hoffnungsträger der freien Welt derzeit
steht. Er hat nichts gewusst vom Treiben seiner Geheimen? Da wäre er
zwar nicht der erste Regierungschef, dem das widerfährt, aber eine
politische Bankrotterklärung wäre es dennoch. Er hat es gewusst? Dann
hat er, nach allem, was bekannt ist, die deutsche Kanzlerin eiskalt
angelogen. Wenn man sich eine weniger schlimme Variante wünschen
dürfte, wäre es die:Er hat es gewusst, in Wahrheit Merkel reinen Wein
eingeschenkt, aber die beiden haben sich auf die jetzt kursierende,
jedoch ohne Gesichtsverlust für Obama dementierbare Variante
geeinigt. Und irgendwann bekommt sie etwas dafür. Es sind bitter
harte Deals, die da laufen. Viel Vertrauen geht zum Teufel. Obama
ist, heute betrachtet, eine Enttäuschung. Deutschland und Europa
müssen mehr als deutlich machen, dass es so niemals gehen kann. Aber
auf der anderen Seite der Waagschale liegt dies: Ohne die USA hätte
es keinen Wiederaufbau nach 1945 und keine Wiedervereinigung gegeben.
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