(ots) - Ist der Ex-Hoffnungsträger Barack Obama ein Lügner?
Oder schlägt das unter Dauer-Verdacht geratene Geheimdienst-Imperium
NSA zurück und zieht den angeschlagenen US-Präsidenten in den
Abgrund? Was am Ende auch immer als Destillat der Wahrheit
überbleiben wird, das Ursprungs-Gebräu der Abhör-Affäre wird das
deutsch-amerikanische Verhältnis auf lange Sicht eintrüben. Der
Brücke über den Atlantik drohen die Stützpfeiler verloren zu gehen.
Sie heißen: Vertrauen und nochmals Vertrauen. Die Supermacht
behandelt seit den ersten Snowden-Enthüllungen im Juni einen der
wichtigsten Verbündeten wie lästiges Kroppzeug. Das Trauma vom 11.
September 2001 und Hamburger Fingerabdrücke am Tatort allein können
das nicht erklären. Hier kommen Restbestände einer Siegermentalität
zum Vorschein, die auch rund 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges
auf deutsche Befindlichkeiten wenig Rücksicht nimmt. Anders sind
Kommentare in den USA nicht zu deuten, in denen das jetzt so laut wie
lange nicht mehr meckernde Deutschland kühl daran erinnert wird, dass
Amerika es war, das die Gestapo durch Demokratie ersetzt hat. Eine
Geringschätzung, an der die Bundesrepublik nicht unschuldig ist.
Schon unter Adenauer wurden den amerikanischen Geheimdiensten
Sonderrechte eingeräumt, die bis heute fortwirken. Unter dem Schutz
eines grenzenlosen Begriffs der Gefahrenabwehr durfte Uncle Sam auf
deutschem Hoheitsgebiet schalten und walten.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de