(ots) - "Das deutsche Arbeitsrecht ist ein Spiegelbild der
Vergangenheit. Genauso veraltet sind die bestehenden Lohn- und
Arbeitszeitmodelle. Karrieren verlaufen heute nicht mehr traditionell
gradlinig, sondern sind geprägt von Flexibilität und Durchlässigkeit.
In Deutschland wurden die Beschäftigungsverhältnisse diesem Wandel
noch nicht ausreichend angepasst. Das müssen wir ändern." Mit diesem
Befund vom Jungen Wirtschaftstag, der am vergangenen Wochenende in
Frankfurt am Main stattfand, ruft Nils-Oliver Freimuth,
Bundesvorsitzender des Jungen Wirtschaftsrats, zu mehr Investitionen
in die Aus- und Weiterbildung auf.
Zum zehnten Mal in Folge trafen sich junge Unternehmer mit
Vertretern aus Wissenschaft und Politik, um nach Lösungen für
drängende Probleme der Industrienation Deutschland zu suchen. Dabei
wurde eines deutlich: Die Arbeitswelt in Deutschland verändert sich.
Gründe dafür sind vor allem die demographische Entwicklung, höhere
Beschäftigungsquoten von Frauen, die vierte industrielle Revolution
und der in einigen Branchen und Regionen nicht mehr drohende, sondern
längst zur Realität gewordene Fachkräftemangel. "Diese Entwicklung
ist für Deutschland Herausforderung und Chance zugleich. Das Altern
der Gesellschaft verlangt nach mehr Weiterbildungsmöglichkeiten für
ältere Beschäftigte, um deren Chancen für eine zweite Karriere zu
erhöhen. Um mehr Frauen den Einstieg ins Berufsleben und
Karrierechancen zu ermöglichen, brauchen wir lebensphasenorientierte
Beschäftigungsverhältnisse. High Tech und IT haben Arbeitsprozesse
radikal verändert und somit auch Berufsbilder, Karriereprofile und
den Lebensalltag der Beschäftigten. Dies muss sich in flexibleren
Arbeitszeitmodellen wiederspiegeln", so Freimuth.
Ein zentrales Thema auf dem Jungen Wirtschaftstag war der in den
Medien vielgenannte Fachkräftemangel. "Während in der Öffentlichkeit
häufig noch davor gewarnt wird, dass in Deutschland ein Mangel an
Fachkräften bevorsteht, sind vor allem mittelständische Unternehmen
längst mit diesem Problem konfrontiert. Nur durch konsequente
Förderung der Ausbildung in den betroffenen Branchen und Regionen,
eine bessere Anbindung qualifizierter Bewerber aus dem Ausland und
eine weitreichende Ausschöpfung des Beschäftigungspotentials von
Frauen kann dem entgegen gewirkt werden. Wir brauchen in Deutschland
eine neue Unternehmenskultur und das setzt voraus, dass die Politik
die nötigen Weichen dafür stellt. Nicht mehr, sondern weniger Staat
und Vertrauen in die Eigenverantwortlichkeit von Arbeitgebern und
Arbeitnehmern sind hier gefragt. Nur durch kluge Zukunftspolitik und
mehr Investitionen in unser wichtigstes Gut können wir Deutschland
als starken Wirtschaftsstandort erhalten. Und dieses Gut heißt
Bildung."
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