Social Media Trend im Internet wird einen Umbruch in der Bankenlandschaft ähnlich dem der Direktbanken und Discountbroker Anfang der 90er Jahre auslösen
(firmenpresse) - Nürnberg, 19. Juni 2009 Geändertes Informationsverhalten der Kunden wird einen Umbruch im Bankenbereich auslösen – analog der „Revolution“ durch die Direktbanken und Discountbroker Anfang der 90er Jahre.
Der Trend hin zu Social Media müsste eigentlich bei den etablierten Banken Reaktionen in der Kommunikation und im Auftritt gegenüber dem Kunden auslösen. Dass dies nicht geschieht, verwundert nicht nur die Teilnehmer an der next banking-Konferenz am 16. Juni in Berlin.
Anette Rehm vom Internetportal Geld-Magazin.de stellte dort die Kundenwünsche an die „next bank“ dar: „Kunden wollen eigentlich keine technische Killer-Applikation, sondern Ehrlichkeit. Faire und transparente Produkte sind gefragt!“
Wie viele Umfragen der letzten Wochen (u.a. Forsa) zeigten, misstrauen inzwischen drei von vier Bankkunden Bank- und Finanzberatern. Sie suchen ihre Information statt im Beratungsgespräch gezielt im Web, in Foren, bei Informationsportalen und in Konditionsvergleichsrechnern. Auch werden statt klassischer Suche über eine Bankenwebsite mittels Navigationsleiste eher Suchmaschinen genutzt. Der Interessent tippt lieber „beste Baufinanzierung“ bei Google ein statt die einzelnen Banken (Filialen und Internetauftritte) „abzuklappern“.
Expertentipps in Foren und Internetportalen wird eher geglaubt als der eigenen Bank, die „ja nur verkaufen will“. Immer wichtiger für Kreditinstitute wird also, dass ihre Produkte, Services und Leistungen beim Verbraucher positiv gesehen werden, und auch weiterempfohlen werden. Beziehungsweise dass sie bei negativen Anlässen schnell reagieren. Das Web vergisst nichts, jede Aussage bleibt, für Außenstehende lesbar, langfristig erhalten. Damit gewinnt auch die Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit der einzelnen Bank wieder an Stellenwert.
„Die Kunden haben inzwischen die Kommunikations- und damit die Gestaltungsmacht: Wenn ein enttäuschter Kunde eine negative Aussage twittert, wissen innerhalb von Minuten tausende von Personen davon!“ sagt Rehm und fordert die Banken zu mehr Transparenz, Ehrlichkeit und Engagement in Social Media-Angeboten wie Twitter, Facebook, Foren auf. „Banken, die in den Dialog mit dem Kunden – einsehbar für alle Mitlesenden im Web – treten, und am besten noch den Kunden in die Produkt- und Konditionsgestaltung einbeziehen, werden in den nächsten 10 bis 15 Jahren eine wichtige Rolle in der Kreditinstitutswelt spielen. Alle anderen werden verlieren. Stand heute können die etablierten Banken wirklich froh sein, dass noch nicht alle Kunden ihre Social Media-Macht erkannt haben!“
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