(ots) - Da hat die Bundesregierung gerade noch die Kurve
genommen. Mehr afghanische Helfer von Bundeswehr und Polizei als
ursprünglich vorgesehen sollen hier ein Aufenthaltsrecht erhalten.
Bisher war der Eindruck entstanden, als lasse Deutschland diejenigen
im Stich, die wegen ihrer Mitarbeit künftig in ständiger Angst leben
müssen.
Allerdings sind Innenministerium und Bundeswehr wohl weniger wegen
der verstärkten Risiken für die Menschen umgeschwenkt, sondern eher
aufgrund der wachsenden Kritik hierzulande. Es darf halt nicht sein,
dass man viele Milliarden Euro für den Afghanistan-Einsatz aufbringt,
aber gleichzeitig kaum Handlungsspielraum sieht, um wenige Hundert
loyale Ortskräfte mit Anstand zu behandeln. Was passiert, wenn ein
Dolmetscher, Wachmann oder Barkeeper nach dem Abzug der Bundeswehr
umgebracht wird? So etwas ließe sich ohnehin nicht hundertprozentig
verhindern, wäre aber beschämend für das Land und dem ganzen Einsatz
nicht angemessen. Also tut die Regierung gut daran, jetzt
bürokratische Hürden zu beseitigen und sich bei der Einreise kulant
zu zeigen - nicht erst dann, wenn es zu spät ist.
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