PresseKat - Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes

Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes

ID: 971228

(ots) - Tierschutzbund kritisiert Import von Käfigeiern
aus Ukraine

Präsident Thomas Schröder: "Bankrotterklärung für den Tierschutz"
- Legehennenfabriken mit deutscher Hilfe gebaut

Osnabrück.- Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert den Import von
Käfigeiern aus ukrainischen Legehennenfabriken, die mit deutscher
Unterstützung erbaut wurden. In einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sprach Tierschutzbund-Präsident
Thomas Schröder von einer "Bankrotterklärung für den Tierschutz in
Deutschland". Er fügte hinzu: "Da exportieren deutsche Unternehmen
mit Unterstützung der Bundesregierung Tierqualeinrichtungen in die
Ukraine und die Regierung erklärt dann lapidar, dass sie den Verkauf
der damit erzeugten Eier in Deutschland nicht verhindern kann." Das
führe nicht nur den Tierschutz ad absurdum, sondern sei "auch
moralisch und ethisch verwerflich", sagte Schröder.

Hintergrund ist die Vergabe sogenannter Hermes-Bürgschaften für
den Bau der Legehennenfabriken in der Ukraine. Mit diesen
Exportkreditgarantien unterstützte die Bundesregierung den Bau zweier
Anlagen mit Platz für 167.000 und 214.000 Hühner - ohne dass die
Mindeststandards der EU an die Käfighaltung eingehalten werden
mussten. Schon damals befürchteten deutsche Geflügelzüchter die
Konkurrenz ukrainischer Eiprodukte und sprachen von einem
"Alarmsignal" - schließlich müssen sie zu deutlich höheren Kosten
weitaus strengere Anforderungen erfüllen. Auch der Tierschutzbund
übte bereits im August 2012 Kritik. Hinzu komme, dass sogenannte
verarbeitete Eier nicht kennzeichnungspflichtig seien, der
Verbraucher den Ursprung also nicht auf der Verpackung erkennen
könne. Von der neuen Bundesregierung forderte Schröder deshalb
schnellstmöglich eine nationale Kennzeichnungspflicht auch für




verarbeitete Eier.

Union und SPD fordert Schröder auf, beim Tierschutz nicht nur nach
EU-Recht zu verfahren, das aufgrund der unterschiedlichen Standards
in den Mitgliedsstaaten noch vergleichsweise schwach sei.
"Deutschland muss hier eine Vorreiterstellung einnehmen und Gesetze
beschließen, die über derzeitiges EU-Recht hinausgehen", verlangt der
Tierschutzbund-Präsident.



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Von Angelika Hauke
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Datum: 30.10.2013 - 05:30 Uhr
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